Zusammenfassung
Über 80 % der bienengift- und 95 % der wespengiftallergischen Patienten sind während der Hymenopterengift-spezifischen Immuntherapie (HG-SIT) mit 100–200 µg Gift geschützt. Ob die gewünschte Schutzwirkung im Einzelfall eingetreten ist, kann weder durch Labor- noch Hauttests zuverlässig angezeigt werden. Bestehen Risikofaktoren für Therapieversagen oder ist die Lebensqualität des Patienten durch die unsichere Reaktionslage einschränkt, so ist eine Stichprovokation mit dem krankheitsursächlichen Insekt angezeigt. Risikofaktoren für Therapieversagen sind ACE-Hemmer, Mastozytose, Bienengiftallergie und wiederholte Nebenwirkungen der HG-SIT. Bei erhöhter Erhaltungsdosis, Doppel-HG-SIT oder längerer Behandlungsdauer ist die Schutzrate erhöht. Eine Erhöhung der Erhaltungsdosis auf > 100 µg Gift ist sowohl in der Prävention als auch Therapie des Therapieversagens der HG-SIT wirksam.