Zusammenfassung
Insektengiftallergie führt bei etwa ¼ der Bevölkerung zu gesteigerten örtlichen Reaktionen, bei etwa 3,5 % zu Anaphylaxie. Auslöser sind meist Honigbienen oder Faltenwespen. Erforderlich ist eine langfristige Versorgung dieser Patienten: Anleitung zur Allergenvermeidung, Verordnung einer persönlichen Notfallmedikation, Erlernen der Selbsthilfe bei erneutem Stich. Bei Patienten mit Anaphylaxie ist die SIT indiziert. Sie erfolgt auf der Grundlage einer umfassenden allergologischen Diagnostik, die neben Anamnese und Nachweis der Sensibilisierung v. a. individuelle Risiken für besonders schwere Anaphylaxie (z. B. Mastozytose, ACE-Hemmer-Behandlung) und die Insektenexposition erfasst. Kontraindikationen der SIT sind zu beachten und gegen das Risiko erneuter Stichreaktionen abzuwägen. Die Wirksamkeit der SIT wird durch einen Stichprovokationstest überprüft. Kommt es wieder zu einer systemischen Reaktion, so kann durch eine erhöhte Erhaltungsdosis der SIT fast immer ein Therapieerfolg erreicht werden. Die Beendigung der SIT ist eine individuelle Entscheidung, die insbesondere vom Risikoprofil des Patienten abhängt.