Zusammenfassung
Die demografische Entwicklung in den Ländern der westlichen Industriestaaten zählt zu den großen Herausforderungen für die Planungen der Sozial- und Gesundheitssysteme des 21. Jahrhunderts. Eine steigende Lebenserwartung der Menschen steht einer abnehmenden Geburtenrate gegenüber, was zu einer Alterung der Bevölkerung führt. Gemäß Prognosen der Statistik Austria wird der Anteil der 15 bis 59‑Jährigen in Österreich von 62 % im Jahre 2012 auf 52,2 % im Jahr 2050 absinken. Gleichzeitig wird prognostiziert, dass der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, von 23,5 % im Jahr 2012 auf 34,5 % im Jahr 2050 ansteigen wird [1].
Durch diese Veränderungen in der Alterszusammensetzung der Bevölkerung ergibt sich die Annahme, dass künftig eine größere Zahl betagter, pflegebedürftiger Menschen einer sinkenden Anzahl jüngerer Angehöriger, die Pflegeaufgaben übernehmen könnten, gegenüberstehen wird. Es werden künftig also voraussichtlich mehr Menschen Hochaltrigkeit erreichen. Höheres Alter ist jedoch ein wesentlicher Risikofaktor für das Auftreten von Immobilität und Pflegebedürftigkeit. Aufgrund dieser Konstellation ist anzunehmen, dass in der Zukunft ein stärkerer Bedarf an Langzeitpflege-Einrichtungen wie Pflegeheimen gegeben sein wird [2], [3].
Höheres Alter ist jedoch auch mit Multimorbidität, also dem Auftreten mehrerer gleichzeitig bestehender Erkrankungen, die einer Behandlung bedürfen, assoziiert. Der Begriff Multimorbidität umspannt dabei Gesundheitsstörungen des bio-psycho-sozialen Spektrums geriatrischer Medizin.