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Psychoneuroimmunologie in der Onkologie

Verfasst von: Rainer H. Straub und Manfred Schedlowski
Psychoneuroimmunologie beschreibt ein Forschungsgebiet, dass die bidirektionale Verbindungen zwischen Gehirn und peripherem Immunsystem beschreibt. Die entsprechenden Konnektoren stammen aus der Welt der Hormone und der Neurotransmitter (Nervenbahnen). In der Onkologie wurden wichtige Einflussmöglichkeiten des Gehirns auf das Tumorgeschehen und das beteiligte Immunsystem identifiziert. Die Einflussnahme geschieht vorrangig durch das sympathische Nervensystem und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse. So fördert psychologischer Stress (z. B. perioperativer Stress) die Tumorprogression durch eine Hemmung des Immunsystems. Chronischer Stress wie bei Depression ist mit einer Tumorprogression vergesellschaftet. In reziproker Weise beeinflusst auch der Tumor das Gehirn über Zytokine, Hormone oder Neurotransmitter und über sensible Nervenbahnen, die im oder in der Nähe des Tumors liegen. Stressreduzierende Therapien beim Menschen stecken noch in den Kinderschuhen.

Einführung

Der Titel des Kapitels impliziert bereits eine existierende Verbindung zwischen Gehirn und Immunsystem, und diese Verbindung könnte auch eine Rolle in der Onkologie spielen. Diese Verbindung könnte aber auch reziprok sein, da das Immunsystem enge Kontakte zum Gehirn besitzt und Tumoren inflammatorisch aktiv sind und Schmerzen erzeugen. Die Aufgabe dieses Kapitels ist es zunächst, diese real existierenden Verbindungen (Konnektoren) darzustellen. Diese Konnektoren könnten beim Tumorgeschehen eine Rolle spielen. Erste Konferenzen in den 1960er-Jahren zum Thema psychophysiologische Aspekte bei Krebs standen hinsichtlich dieser Verbindungen dagegen noch vor einer großen Blackbox (Bennette 1969):
For the scientific “mechanists” who try to explain biochemical and biophysical happenings solely in terms of reproducible objective evidence, it is so difficult to imagine ways, that is, mechanisms, by which psychic impulses could alter the physical properties of cells that the whole idea is discounted as absurd. The so called psychic impulses themselves have never been demonstrated “scientifically” – they have never been measured – and so their supposed interaction with autonomous biochemical processes seems to be doubly absurd.
Dann gibt es da neben diesen Verbindungselementen zentrale Inhalte der psychologischen Krebsforschung, die in den letzten sechs Dekaden bearbeitet wurden.
Ab den 1950er-Jahren wurde immer wieder die Frage gestellt, ob ein bestimmter Persönlichkeitstyp mehr oder weniger von der Entwicklung eines Tumors betroffen sein könnte. Die psychosomatische Medizin bearbeitete diesen deduktiven Ansatz mehrere Dekaden, um zu dem Schluss zu kommen, dass es diese Krebspersönlichkeit nicht gibt (Jasen 2003; Schwarz 1995).
Alsdann gelangte der psychosoziale Hintergrund bei Tumorkranken in den 1950er- und 1960er-Jahren immer mehr in den Blickpunkt (z. B. Paloucek und Graham 1966). Auch wurde die psychologische Auseinandersetzung mit dem Tumor und die Verarbeitung durch den Patienten und dessen Familie eine Zielvariable („bereavement“ und „coping“), die heute Eingang in die klinische Psychoonkologie gefunden hat. Diese beiden Aspekte werden in den Kapiteln zur Psychoonkologie näher behandelt.
Des Weiteren wurde die Frage relevant, ob ein stressvoller Stimulus Einfluss auf den Tumor nehmen kann, eine Frage, die schon mehr als 60 Jahre alt ist (Rashkis 1952). Damals stand der Einfluss des Stresses auf den Energiehaushalt und damit die energetische Versorgung des Tumors im Vordergrund (Rashkis 1952); der Warburg-Effekt war hochaktuell und das Immunsystem spielte eine kleine Rolle. Die Beziehung zwischen psychologischem Stress und Tumor ist bis heute eine wichtige Domäne der psychologischen Forschung geblieben, aber oft werden in den Studien die möglichen Konnektoren und damit die molekularen Mechanismen wenig tiefgründig hinterfragt.
Ab den 1960er-Jahren – mit der zunehmenden Aufdeckung immunologischer Mechanismen – wurde auch die Frage gestellt, ob psychologischer Stress durch eine zentralnervöse Manipulation des Immunsystems einen Einfluss auf das Tumorgeschehen haben könnte (erste frühe Betrachtung 1964: Anderson 1964). Allerdings dauerte es noch bis Mitte/Ende der 1980er-Jahre, bis diese bedeutende Linie langsam in den Vordergrund geriet (Lewis et al. 1983; Shavit et al. 1985). Eine besondere Rolle dürfte dabei die Entdeckung des Tumornekrosefaktor (TNF) gehabt haben (Beutler et al. 1985), der die Verbindung zwischen Immunologie und Tumorwachstum anschaulich machte. Außerdem erfuhr das Feld der Psychoneuroimmunologie Ende der 1980er-/Anfang 1990er-Jahre einen starken Schub (auch in Deutschland).
Andere fragten in wenigen Studien, ob psychologischer Stress in der frühen Entwicklungsphase (prä-, peri- und postnatal) einen Einfluss auf die spätere Entwicklung eines Tumors hat (Ader und Friedman 1965). Dies hätte insofern eine Bedeutung, da die Reagibilität des Gehirns (z. B. der Stressachsen) und des Immunsystems auf zukünftige Stimuli postnatal langfristig programmiert wird („imprinting“). Diese Frage rückt die oben angesprochenen Verbindungen zwischen Gehirn und Immunsystem in den Fokus. Außerdem entstand so ein experimenteller epidemiologischer Zugang zur Untersuchung der Assoziation zwischen frühen stressvollen Lebensereignissen und späterer Tumorinzidenz beim Menschen.
Dann wurde gefragt, ob einem Tumorgeschehen ein akuter oder chronischer psychischer Stress vorausgeht (Dhabhar 2014; Snell und Graham 1971). Ganz ähnlich ist die Frage, ob eine chronische psychiatrische Erkrankung wie die Depression ein Bedingungsfaktor für die Entwicklung eines Tumors sein kann (Irwin und Miller 2007), was kurz angesprochen wird.
Schließlich könnte interessieren, ob das inflammatorische Geschehen rund um den Tumor reziprok auch das Gehirn beeinflusst. Da Inflammation oft mit Entzündungsschmerz in Beziehung steht und Schmerz selbst eine wesentliche Komponente veränderter Hirnfunktion sein kann, sind diese reziproken immunopsychologischen Effekte zu erwarten.
Diesem Beitrag ging eine ausführliche Suche in PubMed und Embase voraus. Einen hervorragenden Stand der Wissenschaft präsentieren Übersichtsarbeiten, die auf Betreiben des National Cancer Institute, Bethesda, Maryland, in der Zeitschrift Brain, Behavior, and Immunity 2013 zusammengefasst wurden (National Cancer Institute 2013). Eine historische Betrachtung liefert auch eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2007 (Kemeny und Schedlowski 2007).

Die Konnektoren zwischen Gehirn und Immunsystem

Die Konnektoren dienen primär der Gefahrenabwehr und der Energieregulation

Bevor der Blick zum Tumorgeschehen gelenkt wird, sei eine wichtige allgemeine Betrachtung dieser Konnektoren vorangestellt. Gehirn und Immunsystem haben aus der Perspektive des Überlebenskampfes hierarchisch betrachtet eine dominante und egoistische Rolle, um die Gefahren abzuwehren und die Energieversorgung während einer Bedrohungslage sicherzustellen (Kampf, Flucht, Hitze, Kälte, Durst, Hunger, Verwundung und Blutverlust, Infektion, Verwundung und Infektion). Dabei benutzen sie verschiedene Pfade, um diese Aufgaben zusammen, aber auch unabhängig voneinander zu erfüllen (Straub 2017). Reaktionen dieser egoistischen Organsysteme wurden nicht im Kontext einer Tumorerkrankung positiv selektioniert (wegen des hohen negativen Selektionsdrucks), sondern im Kontext der oben genannten Bedrohungssituationen. Insofern werden bei Tumorerkrankungen Mechanismen benutzt, die in einem anderen Zusammenhang ihre wesentliche Bedeutung erhalten haben – z. B. für Reproduktion und Gefahrenabwehr (Straub und Schradin 2016).
Das Gehirn benutzt einerseits efferente Bahnen zur Beeinflussung peripherer Prozesse (z. B. des Immunsystems), aber es empfängt auch Botschaften aus der Peripherie mittels afferenter Pfade (z. B. vom Immunsystems über den Nervus vagus und viele sensible Nervenfasern). Zu den efferenten Bahnen gehören die Stressachsen, die ganz wesentlich an der Umverteilung von energiereichen Substraten von Energiespeichern zum Gehirn und an der Volumenregulation beteiligt sind (Tab. 1) (Straub 2014b). Zu den efferenten Stressachsen gehören:
Efferent sind auch Anteile des Nervus vagus, aber diese werden nicht zu den Stressachsen gerechnet, denn sie sind an der Energiespeicherung beteiligt.
Tab. 1
Die wichtigsten Konnektoren zwischen Gehirn und Immunsystem und ihre Bedeutung bezüglich des Energiehaushalts und des Immunsystems. (Daten aus Straub 2014a)
 
Konnektor
Effekte auf das Immunsystem/Entzündung
Energiespeicherfaktoren
 
Energiespeicherung durch Aufnahme von Glukose und Fettsäuren in Speicherorgane und Aufbau von Fett- und Muskelgewebe, Förderung der Insulinsekretion (N. vagus)
Direkte Unterstützung von Immunzellen; proinflammatorische Bedeutung der Insulinresistenz; Leukozyten werden nicht insulinresistent, sondern brauchen Insulin als Wachstumsfaktor
„Insulin-like growth factor 1
Unterstützung des angeborenen und adaptiven Immunsystems
Breite Hemmung des Immunsystems und der Entzündung
Bimodale Rolle: Unterstützung von B-Lymphozyten, T-Helfer-2-Immunität und regulatorischen T-Zellen; Hemmung von Makrophagen, NK-Zellen und T-Helfer-1/17-Immunität
Nervus vagus
Immunsuppressiv durch Hemmung von TNF via alpha7-nikotinerge Rezeptortypen (andere nikotinerge und muskarinerge Effekte noch nicht ausreichend bekannt – wahrscheinlich bimodale Effekte)
Energiefreisetzungsfaktoren
 
Energiebereitstellung durch Freisetzung von Glukose, Fettsäuren und Aminosäuren aus Speicherorganen (inkl. Muskelgewebe)
Kortisol
Immunsuppressiv
Sympathisches Nervensystem (Noradrenalin/Adrenalin)
β-adrenerg: suppressiv für angeborene und T Helfer-1/17-Immunität sowie für zytotoxische Aktivität; Unterstützung von B-Lymphozyten und T-Helfer-2-Immunität
α-adrenerg: Unterstützung der Entzündung
Wachstumshormon
Immunstimulierend
Schilddrüsenhormon (T3)
Immunstimulierend
RAAS (Angiotensin II)
Immunstimulierend – besonders Angiotensin II (Volumenregulation)
Vasopressin (ADH)
Bimodale Effekte (Volumenregulation)
Immunstimulierend
TNF, IL-1β, IL-6, IFN
Immunstimulierend
Andere Faktoren
 
Nozizeptive Fasern setzen eine Stressreaktion in Gang und tragen so zu einer Energiefreisetzung bei, Opioide hemmen Nozizeption
Nozizeptive Nervenfaser (Substanz P)*
Immunstimulierend (breite Unterstützung verschiedener Immunpfade)
Nozizeptive Nervenfaser (CGRP)
Immunsuppressiv
Endogene Opioide (am μ-Opioid-Rezeptor)
Immunsuppressiv
ADH antidiuretisches Hormon, CGRP Calcitonin-Gen-reguliertes Peptid, IFN Interferone, IL Interleukin, NK natürliche Killerzellen, RAAS Renin-Angiotensin-Aldosterone System, T3 Triiodthyronin, TNF Tumornekrosefaktor
Zu den afferenten Bahnen in Richtung Gehirn gehören lösliche Faktoren im Blut (Hormone, Neurotransmitter, Zytokine) und vor allen Dingen sensible Nervenfasern aus allen Körperarealen (z. B. nozizeptive Nervenfasern). Nozizeptive Nervenfasern sezernieren in einer efferenten Art und Weise Substanz P und Calcitonin-Gen-reguliertes Peptid (CGRP; auch Galanin und Glutamin), während gleichzeitig ein afferentes Signal zum Gehirn übertragen wird. Die efferenten Signale haben bimodale Funktion auf das Immunsystem (Substanz P ist stimulierend, Tab. 1). Die afferenten Signale zum Gehirn haben vielfältige Funktionen wie Vermittlung von Schmerz, Temperatur, Druck, aber auch von Entzündung. Die Ausstattung einer sensiblen Nervenendigung mit vielfältigen Rezeptoren ist die Voraussetzung dafür. Es werden Prostaglandine, Bradykinin, Toll-like-Rezeptorliganden, körpereigene Capsaicin-ähnliche Faktoren, Protonen, Substanz P, Nervenwachstumsfaktoren, Immunglobuline über Fc-Rezeptoren, proinflammatorische Zytokine wie TNF oder IL-6, aber auch Histamin, Noradrenalin, Tryptase, schmerzhafte Hitze und Kälte sowie schmerzhafter Druck erkannt.
Hinsichtlich des Immunsystems kann man auch in efferente und afferente Faktoren unterscheiden. Afferente Faktoren beeinflussen Immunzellen im Sinne der Aktivierung oder Hemmung (Agonisten an „pathogen/danger-associated molecular pattern receptors“, T-Zellrezeptor, B-Zellrezeptor, Fc-Rezeptor, NK-Zellrezeptoren, Zytokinrezeptoren, Hormonrezeptoren, Neurotransmitterrezeptoren u. a.).
Efferente Faktoren benutzt das Immunsystem bei der Bedrohungslage der Infektion wie Gefahrensignale abgestorbener Zellen (Toll-like-Rezeptorfaktoren u. a.), Zytokine, Immunglobuline, DNA-Netze und andere sowie leukozytäre Hormone wie Kortisol, Noradrenalin, Wachstumshormon, Schilddrüsenhormone, Vasopressin, Östrogene (nicht Androgene) u. a., die lokal freigesetzt und systemisch verteilt werden. Viele Faktoren dienen der unmittelbaren Beseitigung der Infektionsgefahr und wirken in einem efferenten Sinne auf die Umgebung oder auf den gesamten Körper. Andere dagegen sind notwendig, um energiereiche Substrate freizusetzen, die vom aktivierten Immunsystem dringend benötigt werden. Zu den letzteren gehören neben den Zytokinen auch die leukozytären Hormone und Neurotransmitter (Tab. 1). Da das Immunsystem diese Hormone und Neurotransmitter selbst herstellen kann, macht es sich von der Mithilfe des Gehirns und seiner Stressachsen unabhängig, was besonders bei chronischen Prozessen mehr und mehr eine Rolle spielt (Straub 2017).
Zentral für die benötigte Energiefreisetzung ist die Hemmung der Insulinwirkung (Insulinrezeptorresistenz z. B. durch Kortisol, Vasopressin, Angiotensin II oder TNF, aber auch durch viele andere) und der Insulinsekretion, aber auch der direkte Abbau von Energiespeichern durch z. B. Kortisol und Noradrenalin (Straub 2014a). Ähnlich verhält es sich, wenn wir über die Hemmung des „insulin-like growth factor 1“ (IGF 1) sprechen, dessen Wirkung im Entzündungsgeschehen typischerweise nachlässt (Verlust von IGF 1 = Kachexie-Faktor). Bedeutend ist auch die Abschaltung der adrenalen und gonadalen Androgen-Produktion, sodass der Muskelaufbau unterbleibt (Verlust von Androgenen = Kachexie-Faktor). Schließlich ist das parasympathischen Nervensystem oft gebremst, sodass die efferente Funktion des Nervus vagus sistiert, die Digestion daniederliegt und die Insulinsekretion unterbleibt (Tab. 1).

Die Konnektoren werden von Tumoren angeschaltet und selbst produziert

Tumoren zeigen oft eine proentzündliche Aktivität, und sie induzieren im Sinne einer Fernwirkung die Bereitstellung von energiereichen Substraten. Insofern werden die in Tab. 1 genannten Elemente oftmals auch direkt durch den Tumor angeschaltet oder produziert. Tumoren werden oft als stressvoll empfunden und führen zu Ängsten, Trauerarbeit, Schlafstörungen u. Ä. (siehe Kap. „Psychoonkologische Diagnostik der Belastungen und der psychischen Komorbidität“). Die Therapie inkl. Operation kann oft stressvoll sein. Diese Faktoren können die Stressachsen wie das sympathische Nervensystem, die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(HPA-)Achse und andere dauerhaft aktivieren. Manchmal produzieren Tumoren aber auch sehr unmittelbar Faktoren, die energiereiche Substrate direkt aus den Speichern freisetzen können (z. B. Noradrenalin/Adrenalin aus Phäochromozytom, Kortisol aus Tumoren der adrenalen Zona fasciculata, proentzündliche Zytokine).
Des Weiteren können im lokalen Entzündungs- und Tumorgebiet Hormon- oder Neurotransmittervorstufen in aktive Hormone umgewandelt werden, da Tumorzellen, lokale Immunzellen, aber auch nicht-tumoröse Stromazellen die apparative Ausstattung mit entsprechenden Konvertierungsenzymen besitzen. Das biologisch aktiv Kortisol kann lokal aus Kortison gebildet werden (immunsuppressiv), Mammakarzinomzellen produzieren aus Vorstufen wie Östronsulfat biologisch aktive Östrogene (proliferativ), aus diesen Östrogenen können besonders die 16-hydroxylierten Östrogene entstehen (mitogen, proliferativ und immunstimulierend), Prostatakarzinomzellen generieren lokal Androgene aus biologisch inaktiven Prohormonen (proliferativ und immunsuppressiv in der Prostata), aus Angiotensin-Vorstufen kann das Angiotensin II hervorgehen (proinflammatorisch und proliferativ), das biologisch aktive Triiodthyronin kann aus dem biologisch inaktiven Thyroxin lokal im Tumor entstehen (proliferativ), ebenso kann lokal Prolaktin in Immunzellen gebildet werden (proliferativ), und Tumoren können vielfältige Wachstumshormone herstellen, die auch das Nervenwachstum von sympathischen und sensiblen Nervenfasern begünstigen (Cirillo et al. 2017; Clevenger et al. 2009; Cole et al. 2015; De Sibio et al. 2014; Ferraldeschi et al. 2013; Radin et al. 2018; Sepkovic und Bradlow 2009; Szpunar et al. 2016; Volden und Conzen 2013). So kann es zum Einwachsen von Nervenfasern und damit einem höheren Niveau an entsprechenden Neurotransmittern kommen.
Somit bedienen sich Tumorzellen oft der genannten Konnektoren, die ursprünglich für einen anderen biologischen Zweck im Laufe der Evolutionsgeschichte positiv selektioniert wurden. Diese Konnektoren spielen dann eine proliferative Rolle, sie sind an der immunsuppressiven Wirkung auf zytotoxische Immunzellen beteiligt, oder sie mobilisieren die Freisetzung energiereicher Substrate aus lokalen und fernen Speichern. Alle Mechanismen fördern das Tumorwachstum.
Tumoren sind selbst Ergebnis eines schnellen evolutionären Entwicklungsprozesses innerhalb der Lebensspanne des betroffenen Patienten. Dieser evolutionäre Prozess selektioniert im ungünstigen Fall Rahmenbedingungen eines besseren Tumorwachstums, einer intensiveren lokalen Suppression der zytotoxischen Immunantwort und einer ausgeprägteren Metastasierung. Dabei spielen nicht nur tumorzelleigene Faktoren oder das Tumorimmunsystem eine Rolle, sondern auch die oben geschilderten Konnektoren. Auf dieser Basis wird verständlich, dass die Aktivierung der Stressachsen – z. B. das sympathische Nervensystem und die HPA-Achse – auf unterschiedliche Weise an der Tumorprogression beteiligt sein können:
  • Proliferativ
  • Immunsuppressiv
  • Energiebereitstellend

Das Beispiel des sympathischen Nervensystems – Konnektor fördert Tumorprogression

Epidemiologische Studien ab circa 2010 zeigten den Zusammenhang zwischen der vorausgegangenen Einnahme von β-adrenergen Rezeptorblockern (Beta-Blocker) und der reduzierten Tumorprogression (10 verschiedene Literaturstellen: Übersicht in Cole et al. 2015; Beispiel: Chang et al. 2015). Allein diese Tatsache hätte wahrscheinlich diesen speziellen Konnektor in den Fokus der psychoimmunologisch onkologischen Wissenschaft gebracht, wären da nicht schon frühere tumorproliferative Effekte des sympathischen Nervensystems und seiner Neurotransmitter beobachtet worden (Ben-Eliyahu et al. 2007).
Dabei können β-adrenerge Signalpfade
  • die DNA-Reparatur behindern,
  • p53-induzierte Antworten auf chromosomale Schäden beeinträchtigen,
  • Onkogene wie SRC und HER2 aktivieren,
  • Zytokine wie TNF, IL-12 und Interferone hemmen und damit die zytotoxische Immunität und die Präsentation von Tumorantigenen behindern,
  • neutrophile Granulozyten und NK Zellen hemmen,
  • chemotaktische Faktoren wie IL-8, CCL2, CCL4 und CXCL2 stimulieren,
  • Wachstumsfaktoren wie TGFβ induzieren,
  • die epitheliale-mesenchymale Transition begünstigen,
  • das Gefäßwachstum befördern (VEGF),
  • den Anoikis-abhängigen programmierten Zelltod verhindern u. v. m. (Übersicht in Cole et al. 2015; Kamiya et al. 2019).
In einer neueren Arbeit an Mäusen wurde die wichtige Bedeutung des sympathischen Nervensystems auf die Reorganisation des peritumorösen Lymphgefäßnetzwerks dargestellt. Dabei spielten die sympathisch induzierte Bildung von VEGF und COX2-abhängigen Prostaglandinen eine wichtige Rolle. Die Blockade des sympathischen Nervensystems verminderte die lymphatische Metastasierung (Le et al. 2016).
Diese β-adrenergen Pfade können bei gleichzeitig vorhandenem Kortisol in einem additiven oder synergistischen Sinne verstärkt werden. Beispielsweise ist die immunsuppressive Wirkung auf TNF bei gleichzeitigem Einwirken von Noradrenalin und Kortisol deutlich stärker (Literatur in Straub et al. 2002). So könnte das gleichzeitige Vorhandensein von endogenem Kortisol oder therapeutisch applizierten Glukokortikoiden die Tumorprogression fördern (Ma et al. 2020; Volden und Conzen 2013).

Stress fördert die Tumorprogression und Metastasierung

Wichtige Studien in diese Richtung wurden Ende der 1970er- und Mitte der 1980er-Jahre von Anisman et al. und Liebeskind et al. initiiert. Diese beiden Arbeitsgruppen zeigten in Modellen an der Maus und Ratte, dass unabwendbare stressvolle Episoden zu früherem Auftreten des injizierten Modelltumors, verstärktem Tumorwachstum und verringerter Überlebenszeit führten (Lewis et al. 1983; Sklar und Anisman 1979). Dabei konnte in einem Modell der besondere Einfluss von endogenen Opioiden gezeigt werden, da ein Opiatantagonist die tumorförderlichen Effekte beseitigte (Lewis et al. 1983). Endogene Opioide treten oft zusammen mit einer höheren Aktivität der Stressachsen auf und haben über μ-Opioidrezeptoren eine immunsuppressive Bedeutung (Tab. 1), sodass die tumorförderlichen Effekte erklärt werden können.
Beim Menschen gibt es allerdings bisher keine sicheren Hinweise, dass die Opiat-Therapie das Tumorwachstum verändert. Dies mag an der Komplexität der direkten Wirkung auf Tumor- oder Immunzellen und an der indirekten systemischen Wirkung der Opiate über hormonelle und neuronale Bahnen liegen (de Vries et al. 2020), deren Einflüsse auf den Tumor sich gegenseitig ausgleichen. Auf weitere nicht abgeschlossene Diskussionen in Richtung Methadontherapie möchten wir hier aus Platzgründen nicht eingehen.

Natürliche Killerzellen und zytotoxische T Lymphozyten

Anfang der 1990er-Jahre wurde der Fokus von endogenen Opioiden auf Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems gelenkt. Dabei kamen besonders die tumorhemmenden NK-Zellen in den Blickpunkt, weil NK-Zellen bekanntlich durch β2-adrenerge Neurotransmission in ihrer Funktion stark gehemmt werden. Das Modell der MADB106-Brustkarzinomzellen wurde in Fischer-344-Ratten angewendet. Es zeigte sich in einer ersten Studie, dass eine Form des realistischen psychosozialen Stresses eine Zunahme der Tumorprogression bewirkte, die durch einen β2-adrenergen Antagonisten deutlich verhindert werden konnte (Stefanski und Ben-Eliyahu 1996). Andere NK-Zell-abhängige Tumormodelle zeigten dieselben Befunde (Rowse et al. 1995). Ähnliche Ergebnisse wurden später mit Kolonkarzinomzellen an Mäusen wiederholt (Sorski et al. 2016).
In Tumormodellen der Maus konnte die zytotoxische NK-Zellantwort durch den Toll-like-Rezeptor-Agonisten CpG-C gesteigert werden (Präsentation der Tumorantigene wird verbessert). Allerdings hatte CpG-C keine schützende Wirkung, wenn die Tiere gleichzeitig einem 20-stündigen Stress ausgesetzt waren. Tiere unter Stress zeigten eine deutlich verbesserte Wirksamkeit des CpG-C, wenn gleichzeitig die Wirkung von Glukokortikoiden und Katecholaminen blockiert wurde (Levi et al. 2016).
In einer ähnlich gelagerten Untersuchung wurden tumorspezifische, zytotoxische T-Lymphozyten in einem Melanommodell der Maus mit einer Vakzine stimuliert, um eine deutliche schützende Wirkung gegenüber der Tumorprogression zu entfalten. Setzte man diese vakzinierten Mäuse einem sozialen Isolationsstress aus, wurde die Schutzwirkung der Vakzinierung deutlich reduziert. Dies wurde auf eine geringere IFN-gamma-Produktion und eine geringere Aktivität der CD8+ T-Lymphozyten und der Tumorantigen-präsentierenden dendritischen Zellen zurückgeführt (Sommershof et al. 2017).
Da NK-Zellen auch beim Menschen eine wichtige tumorinhibierende Bedeutung haben und psychosoziale Stressoren mit der Tumorförderung in Verbindung gebracht wurden (Levy et al. 1987), war damit ein tragfähiges Modell geschaffen worden. Auf diesen Befunden aufbauend entstand bereits im Jahr 1994 ein erstes verhaltensimmunbiologisches Modell des Stresseinflusses auf Tumoren, das die Konnektoren Kortisol/Katecholamine und das Immunsystem einbezog (Andersen et al. 1994). Dieses Modell hat bis heute seine Gültigkeit, obschon es verfeinert werden konnte (siehe unten).
Diesen Untersuchungen an Tiermodellen folgten aufwendigen Studien an Tumorkranken mit Blick auf NK-Zellen oder zytotoxische T-Lymphozyten. Bei Patientinnen mit Mammakarzinom wurde gezeigt, dass ein hohes Stressniveau eine niedrigere Aktivität und Stimulierbarkeit der NK-Zellen und peripheren Blutlymphozyten voraussagte (Andersen et al. 1998). Ähnliche Untersuchungen an Patientinnen mit Ovarialkarzinom und anderen Tumoren bestätigten diese Befunde (Lutgendorf et al. 2005). In einer Folgestudie wurde gezeigt, dass Frauen mit metastasierendem Mammakarzinom, depressiven Symptomen und höheren Kortisolspiegeln im Serum (hohes Stressniveau) im Vergleich zu Kontrollen eine schwächere T-Zell-vermittelte Immunantwort auf typische intradermale Antigene wie Tuberkulin u. Ä. aufwiesen (Sephton et al. 2009).
Beim Ovarialkarzinom wurde ein wichtiger Zusammenhang zwischen der präoperativen Situation hinsichtlich sozialer Unterstützung, depressiver Symptome und empfundenem Stress einerseits und dem Katecholamin-Gehalt im Tumor andererseits festgestellt. Frauen mit einer höheren Stressbelastung zeigten signifikant höhere Katecholamine im Tumor (Lutgendorf et al. 2011). Leider wurden keine Untersuchungen hinsichtlich der sympathischen Innervation im Tumor durchgeführt, da man eine höhere Dichte der Nervenfasern oder eine höhere Zahl an Katecholamin-bildenden Zellen erwarten würde (zu Katecholamin-bildenden Zellen siehe z. B. Capellino et al. 2010).
Das durch den Tumor ausgelöste oder anderweitig bedingte höhere Stress- oder Depressionsniveau mit hohen Katecholaminen ist wahrscheinlich ungünstig für eine gute zytotoxische Funktion von NK-Zellen, zytotoxischen T-Lymphozyten und eine gute Präsentationsfunktion der dendritischen Zellen. Hier stellt man sich die Frage, welche weiteren immunologischen Pfade eventuell beteiligt sein könnten.

Weitere immunologische Pfade

So können auch Neutrophile durch experimentellen Stress in ihrer Funktion gehemmt werden, sodass das Tumorwachstum in der Maus deutlich zunimmt. Dabei spielt es aber eine Rolle, ob der Stress vor (schützt!) oder nach (verschlechtert!) Tumorinokulation stattfand. Stress vor der Tumorinokulation erhöhte die Radikalenbildung in den Neutrophilen im Sinne einer stressbedingten Immunaktivierung (Dhabhar 2014; Nishio et al. 2003). In einem anderen Tumormodell der Haut nach UV-A-Bestrahlung in Mäusen führte chronischer Stress zu einer erhöhten Tumorprogression, einer hohen Expression des VEGF im Tumor, niedrigerer Expression des INF-gamma und IL-12, einer geringeren Tumorinfiltration von CD4+ und CD8+ T-Lymphozyten, aber einer erhöhten Infiltration von CD4+ CD25+ regulatorischen T Lymphozyten. Dieser Stress war auch von einem hohen Glukokortikoid-Serumspiegel begleitet (Dhabhar 2014; Saul et al. 2005).
Des Weiteren konnte in einem Stressmodell ein β-adrenerger Effekt auf die Bildung einer prämetastatischen Nische in der Lunge gefunden werden. In diesem Tiermodell mit Stress und Inokulation von Mammakarzinomzellen war die β-adrenerge Induktion von CCL2 aus pulmonalen Stromazellen und CCR2 auf Monozyten/Makrophagen entscheidend für die Vorbereitung der Lungenmetastasierung (Chen et al. 2018). Dabei könnten allerdings auch entsprechend selektionierte Tumorzellen selbst von Katecholaminen beeinflusst werden, wie in einem Modell der Inokulation mit Mammakarzinomzellen gezeigt wurde. Die eingesetzten Mammakarzinomzellen trugen den β2-Adrenozeptor, und das Abschalten des Rezeptors verringerte die Metastasierung (Chang et al. 2016).
Andere zeigten den β2-adrenergen Einfluss von experimentellem chronischen Stress auf die Tumorprogression mit Mammakarzinomzellen in der Maus, wobei hier sozialer Isolationsstress die Zahl der polarisierten immunsuppressiven M2-Makrophagen im Tumor erhöhte. Das Stressmodell führte zu einer deutlichen Zunahme zirkulierender Katecholamine, und applizierte Katecholamine simulierten den durch Stress ausgelösten Polarisationseffekt auf Makrophagen in gleicher Weise (Qin et al. 2015). Chirurgischer Operationsstress verstärkte in zwei Mausmodellen über β-adrenerge Einflüsse die Tumorprogression. Stress erhöhte gleichzeitig auch die Kapillardichte im Tumor und die Expression des VEGF, was beides durch Antagonisten des β-adrenergen Rezeptors blockiert werden konnte (Lee et al. 2009). Gerade die Befunde mit β-adrenerger Induktion des VEGF und der höheren Kapillardichte zeigen den möglichen Einfluss des sympathischen Nervensystems auf die tumorförderliche Neovaskularisation.
Bei bestimmten Tumoren des Menschen und im Tiermodell des Kolonkarzinoms in der Maus wirkt der Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor Sunitinib unter anderem durch eine Hemmung der Neovaskularisation. Allerdings wurde im Tiermodell festgestellt, dass die antiangiogenetische Wirkung zum Teil verloren geht, wenn Tiere einem psychischen Stress ausgesetzt wurden. Dabei war die stressbedingte und β2-adrenerg vermittelte Induktion von VEGF ein Gegenspieler des Sunitinib, sodass eine verstärkte Neovaskularisation beobachtet wurde (Liu et al. 2015). Auch beim Pankreaskarzinom spielt die β2-adrenerg vermittelte und stressbedingte Neovaskularisation eine wichtige Rolle (Partecke et al. 2016).
Zum Teil sind die prognostisch ungünstigen Wirkungen der Katecholamine auch direkt an der Tumorzelle oder an stromalen Zellen zu beobachten, sodass die Effekte auf das Immunsystem mit NK-Zellen, zytotoxischen T-Lymphozyten, Makrophagen, dendritischen Zellen u. a. nicht dazwischengeschaltet sind. Diese direkten β-adrenergen Effekte scheinen bei Pankreaskarzinom eine Bedeutung zu haben (Kim-Fuchs et al. 2014).

Perioperativer Stress und Tumor

Seit geraumer Zeit wurde die Bedeutung des perioperativen Stresses mit einer starken Aktivierung der HPA-Achse und des sympathischen Nervensystems in den Blickpunkt der Untersuchungen gerückt (Ben-Eliyahu 2003; Ben-Eliyahu et al. 2007). Da gerade diese Periode mit einer enormen Erhöhung von endogenen Opioiden, Kortisol, Adrenalin und Noradrenalin einhergeht, wäre eine Förderung der Tumorprogression und -metastasierung denkbar. Neben diesen Stressfaktoren könnten aber auch der Ernährungszustand, die Gabe von Narkotika, eine eventuelle Hypothermie, Bluttransfusionen, Gewebeschäden und die Spiegel von Geschlechtshormonen eine Bedeutung durch eine Aktivierung der Stressachsen haben (Horowitz et al. 2015). Hieraus könnten sich zusätzliche Therapieoptionen ergeben, wie Blockade von β2-adrenergen Pfaden (wichtig: β1-adrenerge Pfade beeinflussen das Herz-Kreislauf-System, nicht so β2) und durch Katecholamine induzierbare Prostaglandine (Horowitz et al. 2015). Die vorliegenden präklinischen Studien lassen keinen Zweifel aufkommen, dass diese klinischen Studien mit modernem Design irgendwann durchgeführt werden müssen.

Epidemiologische Studien zu Stress und Tumor

Neue epidemiologische Untersuchungen besonders aus Skandinavien zeigen Zusammenhänge zwischen stressvollen Lebensereignissen und später auftretenden Tumoren. So wurde dargestellt, dass bei Eltern nach Verlust eines Kindes 7–18 Jahre danach das Risiko zur Entstehung einer Tumorkrankheit leicht erhöht war (relatives Risiko [RR]: 1,18; 95 %-Vertrauensbereich [95 %-KI]: 1,01–1,37). Dazu könnte auch ein zunehmender Tabakkonsum beitragen, denn das Risiko war besonders bei rauchenden Müttern erhöht (RR: 1,65; 95 %-KI: 1,05–2,59) (Li et al. 2002).
Die gleiche dänische Arbeitsgruppe untersuchte, ob das Mitwirken im Widerstand gegen die nationalsozialistische Besatzung und die Deportation in deutsche Konzentrationslager (KZ) ein Risikofaktor für das Tumorauftreten war (Olsen et al. 2015). Dazu wurden 1322 ehemalige dänische männliche Kriegsgefangene eingeschlossen, die ein deutsches KZ überlebt hatten. Diese Personen hatten im Vergleich zu Kontrollen ein leicht erhöhtes Risiko, einen Tumor zu entwickeln (RR: 1,16; 95 %-KI: 1,06–1,27). Besonders vom Rauchen und vom Alkohol abhängige Tumoren traten häufiger auf (RR: 1,31; 95 %-KI: 1,15–1,49). Die entsprechende Tumormortalität folgte diesen Zahlen (Olsen et al. 2015).
In einer weiteren Studie dieser Arbeitsgruppe konnte kein Zusammenhang zwischen langjährigem Arbeitsstress und Tumorentstehung nach einer mittleren 13-jähriger Beobachtungszeit gefunden werden (galt für alle Tumoren und für spezifische Tumorentitäten) (Vesterlund et al. 2017). Hier mag die Beobachtungszeit eventuell zu kurz gewesen sein.
Eine weitere skandinavische Studie untersuchte 371.673 Eltern, bei denen eine Krebserkrankung zwischen 1973 und 2014 diagnostiziert wurde und die nach der Tumordiagnose ein Kind durch Krankheit oder Unglück verloren. Der Tod des Kindes war mit einem höheren Sterberisiko verknüpft (RR: 1,27; 95 %-KI: 1,17–1,39), wobei diese Aussage nur bei langjähriger Beobachtung zu erkennen war (Wang et al. 2020).
Eine Studie an 54.710 Frauen zeigte bei jenen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung ein zweifach höheres Risiko für ein Ovarialkarzinom (Roberts et al. 2019). Diese Untersuchungen zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen vorausgegangenem Stressereignis und späterer Tumorkrankheit.

Stress in der frühen Entwicklungsphase beeinflusst den Tumor

Intrauterin, perinatal und frühkindlich werden viele neuroendokrine und immunologische Pfade langfristig programmiert („imprinting“) (Sominsky et al. 2015; Steculorum et al. 2013). Es würde also nicht wundern, wenn früher Stress in diesen Lebensphasen auch die Empfänglichkeit für Tumoren verändert. So konnte gezeigt werden, dass die Nachkommen von Mäusen, die während der Schwangerschaft gestresst wurden, eine geringere Bereitschaft zur körperlichen Bewegung zeigten, verstärkt Ängstlichkeit aufwiesen, eine verminderte Phagozytose von Makrophagen hatten und eine höhere Tumorprogression nach Inokulation mit Ehrlich-Tumorzellen präsentierten (Palermo Neto et al. 2001).
Injizierte bakterielle Lipopolysaccharide (LPS) stellen im Tiermodell einen immunologischen Stressfaktor da, der langfristig viele neuroendokrine und immunologische Pfade verändern kann. Die Injektion von LPS an den ersten Tagen postpartum führte in der Maus zu einer verminderten NK-Zellaktivität und einer verstärkten Tumorprogression im erwachsenen, männlichen und dauergestressten Tier (nicht bei weiblichen Tieren). Glukokortikoide könnten dabei eine Rolle spielen, da die Glukokortikoid-Antwort im erwachsenen Tier bei gleichzeitigem Stress und LPS-Injektion stark verändert war (Hodgson und Knott 2002).
In einem anderen Modell an Ratten wurden neugeborene Tiere von ihrer Mutter zeitweilig getrennt (maternaler Deprivationsstress; entspricht der menschlichen Situation sehr überzeugend). Im Erwachsenenalter wurden die Tiere dann ein zweites Mal chronisch gestresst (Einengungsstress, sechs Tage für zehn Stunden). Vier Tage nach Beginn der Stressbelastung erhielten sie eine Inokulation der Mammakarzinomzelle MADB106. Der postnatale Deprivationsstress führte bei gestressten erwachsenen Tieren zu schlechterem Gedeihen, einer erniedrigten NK-Zellaktivität und einer erhöhten Tumorprogression im Vergleich zu Kontrollen (Nakamura et al. 2011).
In einer Studie wurden diese Überlegungen auf den Menschen übertragen. Es ist bekannt, dass kindlicher Stress in Form von Deprivation oder Missbrauch mit Verhaltensstörungen, hormonellen sowie immunologischen Störungen und veränderter Stressreagibilität im Erwachsenenalter einhergehen kann („imprinting“). Es wurden 40 Frauen mit vorausgegangener Mammakarzinomoperation eingeschlossen. Frauen mit vorausgegangenem kindlichen Stress zeigten im Vergleich zu den Kontrollen verstärkt empfundenen Stress (durch Tumor und Operation), mehr Müdigkeit, mehr depressive Symptome, eine geringere Lebensqualität und eine erniedrigte Aktivität der NK-Zellen (Witek Janusek et al. 2013). Langfristige Folgen hieraus wurden nicht untersucht.
In einer Metaanalyse von zwölf Studien wurde festgestellt, dass eine signifikant positive Assoziation zwischen kindlichem Stress und einem erhöhten Risiko für eine Tumorentstehung besteht. Dabei spielen ebenso die Deprivation und der Missbrauch (auch sexuell) eine entscheidende Rolle. Die Zahl der entsprechenden Studien ist noch klein, um eine endgültige Aussage zu machen, aber ein erhöhtes Krebsrisiko zeichnet sich ab (Holman et al. 2016). Dabei scheint vor allen Dingen auch die Zunahme der Krebsrisikofaktoren durch die frühkindliche Belastung eine wichtige Rolle zu spielen, da der Alkoholmissbrauch, die Adipositas und der Nikotinabusus nach kindlichen Widrigkeiten im Erwachsenenalter zunehmen (Ports et al. 2019).
Eine große finnisch-japanische epidemiologische Untersuchung an mehr als 23.000 Personen zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen frühen aversiven Kindheitserlebnissen und einer höheren Tumorinzidenz (Amemiya et al. 2019). Auch hier könnte der Nikotinabusus und der erhöhte Body-Mass-Index eine Rolle spielen.

Psychiatrische Krankheit und Tumor

Ähnlich stressvoll wird auch eine psychiatrische Krankheit wie Schizophrenie, Depression, biopolare Störung und andere empfunden (hierzu gibt es viele Studien). Insofern könnten diese Krankheiten auch mit einer erhöhten Tumorrate einhergehen. Andersherum erzeugt auch der Tumor oft eine Depression, sodass der Heilungsprozess nach einer Therapie und die Prognose beeinträchtig sein könnten.
So wurde in der Literatur beschrieben, dass Patienten unter effektiver Psychotherapie mit reduzierten Angstniveaus und weniger depressiven Symptomen eine günstigere Tumorprognose haben könnten (Spiegel 1996). Die gleiche Arbeitsgruppe zeigte in drei randomisierten Studien, dass die psychotherapeutische Intervention zu längerem Überleben bei Mammakarzinom, Lymphom und malignem Melanom beitrug (Spiegel 1996). In einer Studie wurde gezeigt, dass Frauen mit metastasierendem Mammakarzinom und depressiven Symptomen und höheren Kortisolspiegeln im Serum (hohes Stressniveau) eine schwächere T-Zell-vermittelte Immunantwort auf typische intradermale Antigene wie Tuberkulin u. Ä. aufwiesen wie Patientinnen mit niedrigem Stressniveau (Sephton et al. 2009). Eine Wiederholungstudie ähnlicher Art zeigte aber keinen positiven Effekt auf das Überleben nach der psychotherapeutischen Intervention bei Mammakarzinom, wobei Schmerzen durch die Therapie günstig beeinflusst wurden (Goodwin et al. 2001).
Der Zusammenhang zwischen der zuerst aufgetretenen psychiatrischen Erkrankung – meist Depression – und der Tumorentstehung wurden in Übersichtsarbeiten dargestellt (Irwin 2008; Reiche et al. 2004). In der Arbeit von Reiche et al. wird auch das obengenannte psychoimmunologische Modell der Tumorbeeinflussung aufgegriffen und verfeinert. Zentral sind dabei die erhöhte Aktivität der Stressachsen und die konsekutiv gehemmte immunologische Tumorabwehr (zytotoxische T-Lymphozyten, NK-Zellen, Makrophagen; regulatorische T-Lymphozyten fehlen noch).

Das inflammatorische Tumorgeschehen beeinflusst das Gehirn

Tumoren haben oft einen inflammatorischen Charakter, und sie sind dann oft auch stärker progressiv. Die inflammatorische Aktivierung mit einer Zunahme lokaler und zirkulierender Zytokine sowie die lokale Aktivierung sensibler Nervenfasern kann reziprok das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen. Diese Signale erzeugen im Gehirn einen höheren inflammatorischen Status, der das Sickness Behavior induzieren kann. Bei vulnerablen Patienten kann Sickness Behavior in manifeste Major-Depression übergehen (Dantzer et al. 2008).
Dazu sei kurz an die bekannte Studie mit Interferon-alpha bei Melanompatienten erinnert. Dort konnte die Interferongabe und damit hohe Spiegel eines zirkulierenden Zytokins eine handfeste Depression auslösen, die mit einem Antidepressivum positiv beeinflusst werden konnte (Musselman et al. 2001). Neuere Betrachtungen machen klar, dass die zirkulierenden Zytokine hochwahrscheinlich nicht alleine für die Problematik verantwortlich sind, da der Zusammenhang zwischen Serumkonzentration der Zytokine und Tagesmüdigkeit oder Fatigue oft schwach, inkonsistent oder nicht signifikant ist (Beispiel: Orre et al. 2009; Saligan und Kim 2012). Vielmehr scheint Schmerz oder tumorbedingter Stress (inkl. soziale Isolation) eine wichtige Größe zu sein (Cuneo et al. 2017; Edmond et al. 2017; Gelinas und Fillion 2004). Übrigens ist Fatigue ein wichtiges Element der Major-Depression kann aber auch unabhängig davon mit der Tumorkrankheit verknüpft sein. Die klinische Abgrenzung zwischen Fatigue und Depression ist schwierig.
Mehrere Übersichtsarbeiten zu tumorbedingten Verhaltensänderungen, psychologischen Folgeproblemen, Angststörungen, Schlafstörungen und Lebensqualität wurden vorgelegt (Cuneo et al. 2017; Irwin et al. 2013; Li et al. 2021; Miller et al. 2008; Strollo et al. 2020). Auch kann ein Tumorgeschehen zu dem Bild der posttraumatischen Belastungsstörung führen, die ihrerseits Ausgangspunkt für Schmerzen und eine Major-Depression sein kann (Unseld et al. 2021). In einem Circulus vitiosus könnte so die krankheitsbedingte Veränderung der Gehirnfunktion ungünstige Rahmenbedingungen schaffen, die die Tumorprogression fördern. Z. B. kann die Major-Depression mit einer höheren Aktivierung der HPA-Achse und Schlafmangel mit einer Zunahme der Sympathikusaktivität verknüpft sein, und so könnte gemäß den vorausgehenden Abschnitten eine Zunahme des Tumorwachstums die Folge sein.

Psychologische Verhaltensinterventionen und psychiatrische Therapie bei Tumor

Mit dem nach und nach zusammengetragenen Wissen über mögliche psychische Einflüsse auf das Tumorgeschehen über Stressachsen etc. wurden einige psychologische Therapiestudien zur Behandlung von Tumoren versucht. Dabei war der Fokus oft auf unmittelbar abhängige Parameter wie hormonelle und immunologische Faktoren, die in einem überschaubaren Zeitraum von wenigen Wochen untersucht werden konnten (Beispiel: van der Pompe et al. 1997).
Demgemäß sind die Zielvariablen auch nicht Tumorprogression oder Tumormortalität, sondern eher hormonelle oder immunologische Parameter sowie Lebensqualität, tumorbedingte Stressphänomene, Wohlbefinden, Müdigkeit und posttraumatisches Wachstum (also günstige Entwicklung nach traumatisierender Situation). Hier konnten die Verfahren Achtsamkeit-basierte Stressreduktion („mindfulness-based stress reduction“), kognitive Verhaltenstherapie zum Stressabbau und Massagetherapie einige kurzfristige Erfolge bringen (Antoni et al. 2016; Carlson et al. 2003, 2007; Kinkead et al. 2017; Matis et al. 2020; McGregor et al. 2004; Nápoles et al. 2020; Penedo et al. 2020; Witek Janusek et al. 2019).
Immunologische und hormonelle Variablen einer günstigen Behandlung waren verbesserte Lymphozytenproliferation, höherer Prozentsatz an NK-Zellen, erhöhte Lymphozytenreaktion gegenüber Mitogenen (McGregor et al. 2004; van der Pompe et al. 1997; Zhang et al. 2019), aber auch niedrigere Serumspiegel für Kortisol und niedriger systolischer Blutdruck (Carlson et al. 2007). Das wären alles gute Voraussetzungen, um günstig auf das Tumorwachstum Einfluss zu nehmen.
Kommt es zu psychiatrisch relevanten Folgeereignissen wie Major-Depression, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Anpassungsstörungen oder anderen, kann die krebsbezogene Mortalität ansteigen (Lu et al. 2019). Empfundener Stress nach Tumordiagnose ist ungünstig, weil Folgeprobleme verschärft werden (Mazor et al. 2019). Dann wird oft eine Psychotherapie bzw. eine psychopharmakologische Therapie erwogen. Frauen machen hiervon mehr Gebrauch als Männer (Salm et al. 2021). Erste Therapiestudien an einer großen Zahl von Lungenkarzinompatienten mit psychiatrischen Krankheiten zeigen, dass ein adäquates Therapieprogramm die krebsbezogene Mortalität senken kann (Berchuck et al. 2020).
Schließlich warten immer noch Kliniker und Patienten auf den eindeutigen Nachweis, dass eine dieser Stressreduktionstherapien zu einer verringerten Tumorprogression und -mortalität führt. Trotz des eindeutig fehlenden Erfolges werden bereits umfangreiche Schulungsaktivitäten eingeleitet (Ryba et al. 2017).

Zusammenfassung

Die bidirektionalen Konnektoren zwischen Gehirn und Immunsystem sind mittlerweile gut bekannt. Sie dienen der Gefahrenabwehr und Energiebereitstellung. Sie werden durch das egoistische Gehirn und das egoistische Immunsystem dominiert. Im Kontext des Tumorgeschehens können dieselben Reaktionspfade durch den egoistischen Tumor aktiviert werden. Für die systemische Aktivierung spielt die Inflammation im Tumor oder sensible nozizeptive Nervenfasern im und um den Tumor eine Rolle. Sie sind dann auf direkte oder indirekte Weise an der Tumorprogression beteiligt, indem sie tumorproliferativ, immunsuppressiv und energiebereitstellend sind.
Ein typisches Beispiel für einen Konnektor ist das sympathische Nervensystem, das auf vielfache Weise die Tumorprogression und Tumormetastasierung unterstützen kann. Stress fördert eindeutig die Tumorprogression, was durch eine Hemmung sympathischer Einflüsse unterbunden werden kann. Betablocker-Studien (β2) zeigen den epidemiologischen Zusammenhang zwischen Sympathikushemmung und Verminderung der Tumorprogression. Zielstrukturen des Immunsystems sind zytotoxische Zellen (T, NK), tumorantigenpräsentierende dendritische Zellen, regulatorische T-Lymphozyten, Makrophagen, Neutrophile und deren Zytokine und andere Sekretionsprodukte. Betablocker-Studien (β2) im Tierversuch vermindern das Tumorwachstum und die Metastasenentstehung (Gosain et al. 2020).
Der perioperative Stress im Kontext der Tumoroperation stellt ein Risiko für eine Metastasierung und Tumorprogression dar. Die Depression kann die Tumorentwicklung begünstigen. Wahrscheinlich spielt eine erhöhte Sekretion von Kortisol über Jahre hinweg eine wichtige Rolle. Das Tumorgeschehen beeinflusst in reziproker Weise die Funktion des Gehirns, was zu Sickness Behavior, Tagesmüdigkeit und Depression führen kann. Es kann ein Circulus vitiosus der Tumorprogression entstehen.
Obwohl die Konnektoren verstanden wurden und viele Ansatzpunkte vorhanden sind, konnten stressreduzierende Therapien bisher keinen Einfluss auf das Tumorgeschehen beim Menschen zeigen. Das liegt eindeutig an der Qualität und Heterogenität der Studien und Studienvariablen (Subnis et al. 2014). Auch Metaanalysen vieler kleiner Studien helfen hier nicht weiter (Schell et al. 2019). Hier plädieren wir für eine große randomisierte klinische Studie, die sicherlich eine klare Überlegenheit gegenüber kleinen unkontrollierten Ansätzen haben würde. In gleichem Sinne müssten randomisierte klinische Studien aufgelegt werden, die das perioperative Stressniveau im Blick haben.
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