Erschienen in:
03.02.2023 | Borderline Typus | Leitthema
Evidenzbasierte stationäre Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung
verfasst von:
Christian Jörg, Christian Clemm von Hohenberg, Christian Schmahl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist häufig (Prävalenz in Deutschland zwischen 0,7 % und 4,5 %; [
11]) und geht mit hohem Leidensdruck und häufigen notfallmäßigen stationären Aufnahmen einher. Die Versorgung mit störungsspezifischer ambulanter Psychotherapie ist auch in Deutschland nach wie vor unzureichend.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Datenlage zur Wirksamkeit stationärer Psychotherapie bei BPS liefern.
Material und Methoden
Ausgehend von einer Literaturrecherche in PubMed erfolgt eine qualitative Übersicht zur Effektivität, sowie zu Prädiktoren für den Therapieverlauf.
Ergebnisse
Insgesamt liegen nur sehr wenige randomisierte kontrollierte Studien vor, überwiegend dagegen unkontrollierte Studien. Die meiste Evidenz besteht für die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT), aber auch andere, einschließlich psychodynamische Verfahren sind untersucht worden.
Diskussion
Die aktuelle Datenlage weist auf eine Wirksamkeit stationärer Psychotherapie bei BPS hin, allerdings fehlen weitgehend randomisierte Studien mit größeren Fallzahlen und ausreichender Repräsentation auch männlicher Patienten. Auch gibt es bisher kaum direkte Evidenz für die Überlegenheit stationärer im Vergleich zu ambulanter Psychotherapie.