Zusammenfassung
Für die Anerkennung von Berufskrankheiten ist ein Kausalzusammenhang zwischen beruflicher Exposition und Krankheitsbild gefordert. Bei der Diagnostik eines Berufsasthmas hat die spezifische Exposition mit der beruflichen Noxe in Rahmen der Begutachtung ein hohes Beweismaß. Sind bisherige Befunde nicht hinreichend zur Bestätigung des Zusammenhangs, sollte unter Berücksichtigung der Kontraindikationen eine arbeitsplatzsimulierende Expositionstestung unter möglichst standardisierten Bedingungen erfolgen. Das Testprotokoll muss die Testung der bronchialen Hyperreagibilität vor und nach Exposition zur Diagnose einer Änderung der Atemwegsempfindlichkeit und bei Testung mit Nativstoffen auch eine Kontrolltestung mit inerter Substanz beinhalten. Lungenfunktionsanalytische Messungen sind mindestens bis zu 6 h nach Exposition erforderlich, um Spätreaktionen zu detektieren. Bei der Bewertung der Messwerte müssen Einflussfaktoren, die zu falsch-positiven aber auch zu falsch-negative Ergebnissen führen können, beachtet werden.