Zusammenfassung
Jeder Mensch hat ein Arsenal von Bildern, eine persönliche Ikonografie, die seine Realität prägt und begleitet. Was vermag Kunst als Medium, welches «Fremdes» integriert und befähigt ist, mit Ambivalenzen kreativ zu arbeiten in einem therapeutischen Prozess zu bewirken? Es soll in diesem Beitrag untersucht werden, wie in einem künstlerischen Prozess, der als Wahrnehmungsinstrument empfunden wird, Vertrautes und Fremdes eine kreative Dialektik bilden und im Gruppenprozess zu neuen kommunikativen und schlussendlich auch sprachlichen Kompetenzen führen Es soll darüber nachgedacht werden, wie in einem kunsttherapeutischen Setting auf einer Station für posttraumatische Belastungsstörungen Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung die Psychodynamik von Selbst- und Welterfahrung neu erleben und Formen von Selbstrepräsentanz und Empowerment entwickeln können.