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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

12. Zwischen Integration und Differenz: Kunsttherapie bei traumatisierten Menschen mit Fluchterfahrung

Zusammenfassung

Jeder Mensch hat ein Arsenal von Bildern, eine persönliche Ikonografie, die seine Realität prägt und begleitet. Was vermag Kunst als Medium, welches «Fremdes» integriert und befähigt ist, mit Ambivalenzen kreativ zu arbeiten in einem therapeutischen Prozess zu bewirken? Es soll in diesem Beitrag untersucht werden, wie in einem künstlerischen Prozess, der als Wahrnehmungsinstrument empfunden wird, Vertrautes und Fremdes eine kreative Dialektik bilden und im Gruppenprozess zu neuen kommunikativen und schlussendlich auch sprachlichen Kompetenzen führen Es soll darüber nachgedacht werden, wie in einem kunsttherapeutischen Setting auf einer Station für posttraumatische Belastungsstörungen Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung die Psychodynamik von Selbst- und Welterfahrung neu erleben und Formen von Selbstrepräsentanz und Empowerment entwickeln können.
Fußnoten
1
Ästhetik per se bestimmt also nicht, ob etwas «schön» oder «hässlich», «positiv» oder «negativ» sei. In Folge wird der Begriff «Ästhetisches Objekt» hier eingeführt mit der Absicht, die Werke der Patienten nicht als «Kunst» bezeichnen zu müssen, die künstlerische Erfahrung aber trotzdem die Dynamik des kreativen Prozesses bildet.
 
2
Diese Dynamik wird von der britischen Psychotherapeutin Joy Schaverien als «life in the picture – life of the picture» angesprochen (Schaverien 1992).
 
3
Der Begriff «Matrix» wurde in S. Foulkes‘ Konzept der Gruppenanalyse eingeführt (Foulkes 1983).
 
4
wie diskutiert in Truffer et al. (2016).
 
5
Da der Inhalt des Textes sehr persönlich gehalten und gut lesbar ist, wird er an dieser Stelle nicht abgebildet.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Foster F (1997) Fear of three-dimensionality: Clay as experimental bodies. In: Killick K, Schaverien J (Eds) Art, Psychotherapy and Psychosis. Routledge, London, pp 52–71 Foster F (1997) Fear of three-dimensionality: Clay as experimental bodies. In: Killick K, Schaverien J (Eds) Art, Psychotherapy and Psychosis. Routledge, London, pp 52–71
Zurück zum Zitat Foulkes SH (1983) Introduction to Group Analytic Psychotherapy. Maresfield Library Karnac Classics, London Foulkes SH (1983) Introduction to Group Analytic Psychotherapy. Maresfield Library Karnac Classics, London
Zurück zum Zitat Hall S (2016) Ideologie, Identität, Repräsentation. Argumente Verlag Classics TB, Hamburg Hall S (2016) Ideologie, Identität, Repräsentation. Argumente Verlag Classics TB, Hamburg
Zurück zum Zitat Joyce J (1969) Ulysses. Penguin Modern Classics, London Joyce J (1969) Ulysses. Penguin Modern Classics, London
Zurück zum Zitat McGlynn E (1998) Le Potenzialità della «stanza di arte terapia». Quaderni Italiana di Psichiatria (Italian Journal of Psychiatry) Suppl. 9, Periodico dell’ Azienda ospedaliere di Melegnano: 22–26 McGlynn E (1998) Le Potenzialità della «stanza di arte terapia». Quaderni Italiana di Psichiatria (Italian Journal of Psychiatry) Suppl. 9, Periodico dell’ Azienda ospedaliere di Melegnano: 22–26
Zurück zum Zitat McGlynn E (2002) Kunst hat einen transitorischen Körper. In: Fuchs T, Jadi I, Brand-Claussen B, Mundt C (Hrsg) Wahn Welt Bild: Die Sammlung Prinzhorn. Beiträge zur Museumseröffnung. Springer, Heidelberg, S 315–334 McGlynn E (2002) Kunst hat einen transitorischen Körper. In: Fuchs T, Jadi I, Brand-Claussen B, Mundt C (Hrsg) Wahn Welt Bild: Die Sammlung Prinzhorn. Beiträge zur Museumseröffnung. Springer, Heidelberg, S 315–334
Zurück zum Zitat McGlynn E (2008) Kunst und Therapie – Potenziale ästhetischer Erfahrung. In: Elling U, Baer U, Kraft CB, Weber S, Lob-Hüdepohl A (Hrsg) Konvergenzen Divergenzen Transformation: Das Merken und Wirken im kunsttherapeutischen-gestaltungstherapeutischen Prozess. Institut für Weiterbildung im Deutscher Arbeitskreis Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie, Berlin, S 68–92 McGlynn E (2008) Kunst und Therapie – Potenziale ästhetischer Erfahrung. In: Elling U, Baer U, Kraft CB, Weber S, Lob-Hüdepohl A (Hrsg) Konvergenzen Divergenzen Transformation: Das Merken und Wirken im kunsttherapeutischen-gestaltungstherapeutischen Prozess. Institut für Weiterbildung im Deutscher Arbeitskreis Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie, Berlin, S 68–92
Zurück zum Zitat McGlynn E (2015) Joseph Beuys: «Auch wenn einer gar nichts kann, kann er etwas». Verbindlichkeiten eines erweiterten Kunstbegriffes in therapeutischen Prozessen. In: Majer H, Niederreiter L, Staroszynski T (Hrsg) Kunstbasierte Zugänge zur Kunsttherapie: Potenziale der Bildenden Kunst für die kunsttherapeutische Theorie und Praxis. kopaed, München, S 103–117 McGlynn E (2015) Joseph Beuys: «Auch wenn einer gar nichts kann, kann er etwas». Verbindlichkeiten eines erweiterten Kunstbegriffes in therapeutischen Prozessen. In: Majer H, Niederreiter L, Staroszynski T (Hrsg) Kunstbasierte Zugänge zur Kunsttherapie: Potenziale der Bildenden Kunst für die kunsttherapeutische Theorie und Praxis. kopaed, München, S 103–117
Zurück zum Zitat McGlynn E, Putz-Plecko B (2000) Erste Orte: Künstlerische Prozesse im therapeutischen Milieu. Kunst &Therapie 29 (Bilder – Räume – Wirklichkeiten Theorien zur Kunsttherapie): 63–69 McGlynn E, Putz-Plecko B (2000) Erste Orte: Künstlerische Prozesse im therapeutischen Milieu. Kunst &Therapie 29 (Bilder – Räume – Wirklichkeiten Theorien zur Kunsttherapie): 63–69
Zurück zum Zitat Ogden T H (1992) The Matrix of The Mind. Object Relations and the Psychoanalytic Dialogue. Maresfield Library Karnac, London Ogden T H (1992) The Matrix of The Mind. Object Relations and the Psychoanalytic Dialogue. Maresfield Library Karnac, London
Zurück zum Zitat Reddemann L (2017) Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT). Klett Cotta, Stuttgart Reddemann L (2017) Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT). Klett Cotta, Stuttgart
Zurück zum Zitat Roy R (1999) Culturally Sensitive Therapy. In: Campell J, Liebmann M, Brooks F, Jones J, Ward E (Eds) Art Therapy, Race and Culture. Kingsley, London, pp 117–132 Roy R (1999) Culturally Sensitive Therapy. In: Campell J, Liebmann M, Brooks F, Jones J, Ward E (Eds) Art Therapy, Race and Culture. Kingsley, London, pp 117–132
Zurück zum Zitat Shaverien J (1992) The Revealing Image – Analytical Art Psychotherapy in Theory and Practise. Routledge, London Shaverien J (1992) The Revealing Image – Analytical Art Psychotherapy in Theory and Practise. Routledge, London
Zurück zum Zitat Storr A (1988) Solitude. Harper Collins, London Storr A (1988) Solitude. Harper Collins, London
Zurück zum Zitat Truffer Summhammer M, Schulten A, Sprung M, Kaiser E, Riffer F (2016) Stationäre Therapie von Patienten mit Traumafolgestörungen. Spectrum Psychiatrie 4: 14–17 Truffer Summhammer M, Schulten A, Sprung M, Kaiser E, Riffer F (2016) Stationäre Therapie von Patienten mit Traumafolgestörungen. Spectrum Psychiatrie 4: 14–17
Zurück zum Zitat Weston S (1999) Issues of Empowerment in a Multi-Cultural Art Therapy Group. In: Campell J, Liebmann M, Brooks F, Jones J, Ward E (Eds) Art Therapy, Race and Culture. Kingsley, London, pp 177–191) Weston S (1999) Issues of Empowerment in a Multi-Cultural Art Therapy Group. In: Campell J, Liebmann M, Brooks F, Jones J, Ward E (Eds) Art Therapy, Race and Culture. Kingsley, London, pp 177–191)
Zurück zum Zitat Williams, A (1994) «Resolving Conflict in a Multicultural Environment.» MCS Conciliation Quarterly. Summer 1994: 2–6 Williams, A (1994) «Resolving Conflict in a Multicultural Environment.» MCS Conciliation Quarterly. Summer 1994: 2–6
Zurück zum Zitat Winnicott D W (1973) Vom Spiel zur Kreativität. Klett-Cotta, Stuttgart Winnicott D W (1973) Vom Spiel zur Kreativität. Klett-Cotta, Stuttgart
Metadaten
Titel
Zwischen Integration und Differenz: Kunsttherapie bei traumatisierten Menschen mit Fluchterfahrung
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56619-0_12

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