Erschienen in:
13.12.2022 | Vorhofflimmern | Journal club
BTK-Inhibitoren im direkten Vergleich
Acalabrutinib versus Ibrutinib bei Patienten mit vorbehandelter CLL
verfasst von:
Prof. Dr. med. Erhard Hiller
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 12/2022
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Im Zusammenhang mit der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) spielt die Bruton-Tyrosinkinase (BTK) bei Überleben und Proliferation von malignen B-Lymphozyten eine bedeutsame Rolle, indem sie zur Aktivierung von Signalwegen über die B-Zell-Oberflächenrezeptoren und dadurch zur Migration, Chemotaxis und Adhäsion der B-Zellen führt. Ibrutinib, der erste Inhibitor, der die BTK irreversibel bindet, wurde schon vor circa zehn Jahren zur Behandlung der CLL und des kleinzelligen lymphozytischen Lymphoms zugelassen, nachdem er sich in Phase-III-Studien gegenüber der Chemoimmuntherapie als überlegen zeigte [
1,
2]. Die Toxizität von Ibrutinib ist beträchtlich, so dass die Abbruchrate unter Therapie relativ hoch ist. Zu den Nebenwirkungen gehören auch kardiologische Ereignisse, insbesondere das Vorhofflimmern. Acalabrutinib ist ein BTK-Inhibitor der zweiten Generation und bindet kovalent an einen Cysteinrest im aktiven Zentrum der BTK, wodurch die enzymatische Aktivität anhaltend gehemmt wird. Es hat eine kürzere Halbwertszeit und eine im Vergleich zu Ibrutinib höhere Selektivität. Dadurch wird eine geringere Nebenwirkungsrate erwartet. Über die Behandlung des Morbus Waldenström mit Acalabrutinib wurde bereits im Jahr 2020 in der Ausgabe 5 der InFo Hämatologie + Onkologie berichtet [
3]. In der hier nachfolgend referierten Studie wurde Acalabrutinib direkt mit Ibrutinib bei vorbehandelter CLL verglichen [
4]. …