Zusammenfassung
Unfallbedingte Verletzungen der Zähne und der umgebenden oralen Gewebe sind häufig und stellen einen erheblichen Anteil an den Verletzungen des Gesichtsschädels dar. Meist ist die Oberkieferfront betroffen, eine Region mit entscheidender Bedeutung für die Gesichtsästhetik. Das Wiederherstellen von Funktion und Ästhetik nach Zahntrauma ist oft mit Einschränkungen verbunden und verursacht hohe Kosten. Erst- und Frühbehandlung definieren weitgehend das Behandlungsergebnis, ihnen kommt größte Bedeutung zu. Die Verletzungen sind ausgesprochen variabel und komplex. Trotz hoher Prävalenz sind die einzelnen Verletzungstypen nicht so häufig, dass Routine in Diagnostik und Therapie aufgebaut werden könnte. Bei Dislokationsverletzungen der Zähne werden regelmäßig Dentinkanälchen parodontalseitig eröffnet. Diese neuen Verbindungen zwischen Pulpa und Parodont sind unphysiologisch, bei anderen Zahnerkrankungen untypisch und daher wenig geläufig. Sie müssen aber bereits in der Frühphase der Behandlung unbedingt berücksichtigt werden, da sie zu fulminant voranschreitenden infektionsbedingten Resorptionen (IR) mit sehr frühen Zahnverlusten und Knochenverlusten um die betroffenen Zähne führen.