Erschienen in:
08.09.2022 | Ultraschall | CME
Status quo Hüftdysplasiescreening
verfasst von:
Dr. med. T. Seidl, C. Chiari
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Seit Erstbeschreibung der Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüfte durch Graf 1980 konnte diese Technik eindrücklich zeigen, dass sie hält, was man sich von ihr versprochen hat. Bei der Implementierung der Hüftsonographie in die deutsche Kinder-Richtlinie hoffte man, dass diese die Sensitivität und Spezifität hinsichtlich der Früherkennung luxierter und dysplastischer Gelenke verglichen mit einem generellen klinischen Screening verbessert. Darüber hinaus konnte wiederholt belegt werden, dass bei Durchführung eines generellen Neugeborenenhüftultraschallscreenings nach Graf nicht nur die Therapierate, sondern auch die Therapieinvasivität und somit die Therapiekosten, aber auch die Rate an verspätet diagnostizierten Hüftreifungsstörungen signifikant gesenkt werden können. Dennoch wird insbesondere im angloamerikanischen Raum bis heute die Sinnhaftigkeit eines generellen Hüftultraschallscreenings im Säuglingsalter infrage gestellt. Im nachfolgenden Beitrag soll aufgearbeitet werden, wie es zu dieser Fehleinschätzung kommt.