Zusammenfassung
Veränderungen des Arbeitszeitgesetzes, die natürliche Weiterentwicklung ethischer Standards, Patientenbewusstsein und -anforderungen, OP-Kosten und technologische Innovationen führten zu einem deutlichen Rückgang der Ausbildungsmöglichkeiten im Operationssaal. Daher ist in den letzten drei Jahrzehnten die Entwicklung von Simulatoren, Simulationsprogrammen und die Entstehung von Trainingszentren gefördert worden, um die chirurgische und klinische Weiterbildung zu ergänzen. Unstrukturiertes Training im Rahmen von Kongressen und Symposien sowie der traditionelle „See one, do one, teach one“-Ansatz von William Steward Halsted (1852–1922) entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen in der chirurgischen Weiterbildung der jungen Generation. Wohlgemeinte, aber unstrukturierte Weiterbildungsangebote können schon lange nicht mehr das exponentielle Wachstum des Spektrums – zum Beispiel der laparoskopischen Chirurgie – abdecken; auch ist in einigen Bereichen der Chirurgie eine erhebliche Lernkurve nötig; daher ist aktuell der Erwerb von Ad-hoc-Fertigkeiten unzureichend, während maßgeschneiderte, strukturierte und systematische Weiterbildungsangebote von großem Vorteil sind. Die Lehrforschung hat sich in den vergangenen Jahren dieser Entwicklung und Herausforderung gestellt und die Bedeutung von Skills-Förderung und dem Training an Simulatoren in verschiedensten wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.