Zusammenfassung
Die Störung mit Trennungsangst ist mit ca. 4 % eine der häufigsten und frühesten psychischen Störungen. Schulvermeidung kann ein Symptom der Störung mit Trennungsangst sein. Unbehandelt stellt sie eine Schrittmacherfunktion für die Entwicklung weiterer psychischer Störungen dar. Risikofaktoren sind: Verhaltenshemmung, Angstsensitivität, negative Lebensereignisse, Psychopathologie der Eltern. Die Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Interventionen, insbesondere Expositionen in vivo, bei Kindern im Vor- und Grundschulalter ist empirisch belegt.
Schulvermeidung ist ein sehr häufiges Phänomen und geht mit einer erheblichen Entwicklungsgefährdung einher. Die Ursachen umfassen Merkmale des Patienten, der Eltern, der Umwelt und der Gesellschaft. Kognitiv-behaviorale Interventionen gelten als Methode der Wahl. In der Regel wird ambulant behandelt; bei ausgeprägter und chronifizierter Symptomatik kann zunächst eine stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung erforderlich sein.