Erschienen in:
14.07.2021 | Strahlentherapie | Topic
Diagnostik und Therapie maligner Nasentumoren
verfasst von:
J. Doescher, S. Ott, J. Kövi, J. Steinacker, T. K. Hoffmann, F. Sommer
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Die Behandlung von Karzinomen der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhle ist aufgrund der Heterogenität der Tumoren und der anatomischen Verhältnisse komplex. Es gibt nur wenige Studien, welche Therapien miteinander vergleichen. Den Goldstandard stellt die vollständige Resektion des Tumors dar, was jedoch häufig schwierig zu kontrollieren ist. Zunehmend werden radikale offene Operationstechniken durch minimal-invasive endoskopische Techniken bei gleichbleibender onkologischer Kontrolle ersetzt. Die Behandlung der Lymphknoten ist bei einem unauffälligen Halsstatus Gegenstand von Diskussionen, und die Empfehlungen reichen von einer abwartenden Strategie bis zu einer elektiven Neck-Dissection. Aktuell wird der Einsatz einer Wächterlymphknotenbiopsie geprüft. Die Strahlentherapie ist v. a. Teil des adjuvanten Therapiekonzepts. Als primäre Option wird sie eher zurückhaltend eingesetzt und ist inoperablen Befunden vorbehalten. Die Wahl des passenden Chemotherapieschemas ist mitunter abhängig von der jeweiligen Entität. Allerdings wird meist, aufgrund fehlender Studien, ein ähnliches Regime wie bei Kopf-Hals-Karzinomen der Mundhöhle, des Pharynx und Larynx gewählt. Die Rolle von Immuncheckpointinhibitoren ist noch unklar, erste Daten sind jedoch ähnlich erfolgversprechend wie bei anderen Kopf-Hals-Karzinomen.