Erschienen in:
11.07.2023 | Strahlentherapie | Leitthema
Zweittumoren nach Bestrahlung und Chemotherapie
Auftreten von Kavernomen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolfgang Reith, Umut Yilmaz
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Problem
Nach Schädelbestrahlung besteht das Risiko, sekundäre Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS) zu entwickeln. Zunehmend werden auch Meningeome und Hypophysentumoren bestrahlt, wodurch das Risiko von Sekundärtumoren durch die Strahlentherapie bei Kindern und Erwachsenen kommuniziert werden muss.
Methodik
In Studien bei Kindern zeigt sich, dass die Bestrahlung eine 7‑ bis 10fache Zunahme nachfolgender ZNS-Tumoren mit einer kumulativen Inzidenz über 20 Jahre im Bereich von 1,03 bis 28,9 bewirkt. Die Latenzzeit für das Auftreten von Sekundärtumoren lag zwischen 5,5 und 30 Jahren, wobei sich Gliome in 5 bis 10 Jahren und Meningeome etwa 15 Jahre nach der Bestrahlung entwickelt haben. Die Latenzzeit für sekundäre ZNS-Tumoren bei Erwachsenen reichte von 5 bis 34 Jahren.
Schlussfolgerung
Nach Bestrahlung können in seltenen Fällen als Sekundärfolgen Tumoren auftreten, meist Meningeome und Gliome, aber auch Kavernome. Die Behandlung und Langzeitergebnisse von strahleninduzierten ZNS-Tumoren zeigten im Verlauf keine schlechteren Ergebnisse als primäre ZNS-Tumoren.