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Erschienen in: Die Orthopädie 2/2024

02.01.2024 | Schmerzen an der Wirbelsäule | Leitthema

Therapieoptionen bei der Coccygodynie

verfasst von: Prof. Dr. Achim Benditz, MHBA

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 2/2024

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Zusammenfassung

Hintergrund

Eines der am häufigsten unterschätzten Krankheitsbilder in orthopädischen Praxen ist die Coccygodynie. Das Krankheitsbild der Coccygodynie wurde erstmals 1859 beschrieben. Dennoch bleiben Diskussionen über den Stellenwert der Steißbeinbeschwerden ein kontroverses Thema. Allen Patienten ist gemeinsam, dass sie einen langen Leidensweg mit vielen Behandlern, Untersuchungen und Therapieansätzen hinter sich haben, ohne eine wirkliche Diagnose gestellt bekommen zu haben.

Diagnostik

Das Leitsymptom der Coccygodynie ist der Schmerz direkt am untersten Segment des Steißbeins, welcher häufig nur beim Sitzen auftritt und durch den Lagewechsel, meist von sitzender in die stehende Position verstärkt wird. Als Auslöser kann nur in 50 % der Fälle ein Trauma beschrieben werden. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer. Als Goldstandard für die Bildgebung sollten dynamische, seitliche Röntgenbilder des Steißbeins im Stehen und im Sitzen angesehen werden.

Therapie

Nach Diagnosestellung sollte zunächst die konservative Therapie mittels oraler NSAR-Einnahme, Entlastung durch einen Steißbeinkissen mit Aussparung und gegebenenfalls Krankengymnastik zur Stärkung oder auch Lockerung des Beckenbodens begonnen werden. Auch lokale Infiltrationen mit einem Glukokortikoid und Lokalanästhetikum direkt im schmerzhaften Bereich sind häufig vielversprechend. Bei Beschwerdepersistenz mehr als 6 Monate kann die operative Therapie im Sinne der Entfernung des Steißbeins mit den Betroffenen besprochen werden. Die Literatur zeigt bei richtiger Indikationsstellung eine Erfolgsquote von 80–90 %.
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Metadaten
Titel
Therapieoptionen bei der Coccygodynie
verfasst von
Prof. Dr. Achim Benditz, MHBA
Publikationsdatum
02.01.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 2/2024
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-023-04467-2

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