Teil 2: Muskeldysfunktionen – mit Training gegen Schmerz

Die aerobe Kapazität bestimmt die muskulären und kognitiv-mentalen Funktionen, das Gewebemilieu sowie alle Erholungs- und Regenerationsprozesse. Die inaktive Muskulatur ist Quelle der „systemic low-grade inflammation“ (Myokine). Eine defizitäre Mikrozirkulation steht für zerebrale Maladaptionen, die inaktivitätsbedingte Sarkopenie, myofasziale Schmerzen und Maladaptionen. Das Milieu der extrazellulären Matrix ist ein Schlüsselfaktor der Zellfunktionen, der Aktivierung von Nozizeptoren und der neurogenen Entzündung. Muskuloskeletale Schmerzen spiegeln eine neuromuskuläre Dysfunktion und Stoffwechselveränderungen auch im Gehirn wider. Sie basieren auf eingeschränkten Funktionen des Fasziensystems, veränderten Afferenzmustern und einem nozizeptiven biochemischen interstitiellen Milieu. Ein rarefiziertes Mikrozirkulationsnetz geht der Dynapenie (Kraftverlust) und diese der Sarkopenie, dem Muskelab- und -umbau voraus. Damit werden aus kontraktiler und metabolischer Sicht Schmerzen generiert. Antinozizeptives Training ist immer Kraft- und Ausdauertraining.