Erschienen in:
24.08.2023 | Riesenzelltumor | Originalien
Der lokalisierte tenosynoviale Riesenzelltumor (L-TSRZT)
Ergebnisse aus dem histopathologischen Arthritisregister der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie
verfasst von:
M. Liebisch, N. El Hamrawi, M. Dufour, F. Nöllner, Prof. Dr. med. V. Krenn
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der tenosynoviale Riesenzelltumor (pigmentierte villonoduläre Synovitis) ist ein proliferativer, fast ausschließlich benigner Weichteiltumor der Synovialis von Sehnenscheiden, Bursae und der Gelenke. Er kann in eine umschriebene lokalisierte und eine destruierende diffuse Variante unterteilt werden. Etwa 1 % aller Gelenkerkrankungen gehen auf den Tumor zurück. Es existieren überwiegend Fallstudien. Für die vorliegende Arbeit wurde der Fokus auf die lokalisierte Variante (L‑TSRZT) gerichtet, die mit 90 % weitaus häufiger als die diffuse Form auftritt. Aufgrund seiner Seltenheit ist die Datenlage begrenzt. Ziel der Untersuchung war die Klärung der Prävalenz, Primärlokalisation sowie der Sensitivität der klinischen gegenüber der histopathologischen Diagnostik.
Methodik
Auf Grundlage des histopathologischen Arthritisregisters der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie wurden retrospektiv die darin hinterlegten Fälle des L‑TSRZT in einem Zeitraum vom 01.01.2018 bis 28.12.2020 analysiert.
Ergebnisse
Die Datenbank enthielt N = 7595 gelenkpathologische Fälle, von denen n = 45 Fälle als L‑TSRZT diagnostiziert wurden. Die Prävalenz des Tumors lag bei 0,6 %, 95 % CI [0,4 %, 0,8 %], oder 5,9 Fälle pro 1000. Die Primärlokalisation betraf mit 48,9 % den Finger. In 14 von 45 Fällen wurde die Diagnose von der klinischen Seite korrekt gestellt. Damit lag die Sensitivität bei 31,1 %, 95 % CI [18,2 %, 46,7 %].
Diskussion
Die Arbeit konnte erstmals an einer großen Stichprobe Daten für Deutschland bereitstellen. Vor allem die niedrige Sensitivität der Klinik bestätigt den Stellenwert der Histopathologie für die Diagnostik des L‑TSRZT.