Erschienen in:
01.07.2007 | Originalien
Reaktivierung nach einer Herpes-simplex-Enzephalitis
Rezidiv oder Autoimmunreaktion?
verfasst von:
Dr. S. Vieker, A. Remmel-Spornhauer, W. Boksch, W. Ischebeck, J.J. Schmitt, J. Otte
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 7/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Im Falle einer Reaktivierung nach einer Herpes-simplex-Enzephalitis (HSE) ist eine klare Unterscheidung zwischen einer rekurrierenden Virusinfektion und einem Autoimmunprozess oft nicht möglich; beide pathophysiologische Prozesse können zeitgleich ablaufen.
Kasuistik
Wir berichten über einen 4-jährigen Jungen, der 10 Tage nach einer HSE im Stupor stationär aufgenommen wurde.
Therapie und Verlauf
Die Behandlung mit Aciclovir, Immunglobulinen, Phenobarbital und Tiapridex blieben ohne Effekt. Das Kind entwickelte einen schwersten neurologischen Defektzustand. Nach 6 Monaten stationärer Rehabilitation unauffällige Motorik bei noch deutlichen Sprach- und Aufmerksamkeitsdefiziten.
Schlussfolgerung
Ein Frührezidiv nach HSE tritt innerhalb 2–4 Wochen nach der Ersterkrankung auf. Klinisch präsentieren sich unterschiedliche neurologische Symptome in Kombination mit Fieber und Vigilanzstörung. Zur Differenzierung und Verlaufskontrolle empfehlen wir in jedem Falle nach einer HSE eine erneute Liquoruntersuchung und eine MRT nach Abschluss der Aciclovir-Therapie.