Erschienen in:
12.05.2020 | Pseudarthrosen | CME
Pseudarthrosen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Marcus Jäger, Dennis Wassenaar, André Busch, Marcel Haversath
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Frakturen und Osteotomien führen zu einer knöchernen Diskontinuität mit Spaltbildung. Ist die Knochenheilung über einen Zeitraum von 6 Monaten gestört und hat nicht zu einer knöchernen Überbrückung der beteiligten Fragmente geführt, liegt ein Scheingelenk (Pseudarthrose) vor. In diesem Stadium ist ohne Intervention auch zukünftig nicht von einer Spontanheilung auszugehen. Grundlegend unterscheidet man die hypertrophe von der atrophen Pseudarthrose. Wichtig für die Therapieplanung ist die Erfassung von Infekten, der Defektgröße, der lokalen Durchblutung und der mechanischen Stabilität. Die Art der Pseudarthrose und die begleitenden Komorbiditäten können in Scoringsystemen erfasst werden und beeinflussen die Wahl des Therapieverfahrens. Während operative Prinzipien kausal auf die Vitalisierung atropher Knochenanteile, das Schaffen einer ausreichenden Stabilität sowie auf eine Infektsanierung abzielen, sind nichtoperative Maßnahmen vornehmlich supportiv. Grundlage eines Therapieerfolgs ist die Minimierung individueller Risikoprofile sowie die ausreichende Compliance des Patienten.