Eine sorgfältige häusliche Mundhygiene ist nach wie vor die Voraussetzung für die Gesunderhaltung von Zähnen und Parodont. Allein es hapert bei den meisten Patienten häufig mit der Disziplin. Entsprechend gibt es inzwischen viele Hilfsmittel, um die Motivation für die häusliche Prophylaxe zu steigern oder den Patienten bei der täglichen Routine zu unterstützen: So dienen zum Beispiel elektrische Zahnbürsten mittlerweile als Coach für die Einhaltung der Putzzeit oder das Erreichen aller Zahnflächen. Speziell geformte manuelle Zahnbürsten oder auch Aufsteck-Bürsten unterstützen die Mundhygiene bei Zahnfehlstellungen, Zahnspangen, Teilprothesen oder Implantaten.
Ergänzt wird das häusliche Prophylaxeprogramm durch professionelle Maßnahmen in der Praxis: supragingival und, bei Bedarf, subgingival. Patienten empfinden dabei die Entfernung der Beläge mittels Ultraschall-, Schall- oder Pulverstrahlgerät angenehmer als die Verwendung von Handinstrumenten. Dennoch können letztere bei Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen die einzige Möglichkeit sein und haben daher ebenfalls ihre Berechtigung. Beim Rundgang durch die Messehallen können Besucher die neuesten Hilfsmittel für die häusliche und professionelle Prophylaxe inspizieren.
Balance für die Mundflora
Eine größere Rolle für die Prophylaxe könnte in Zukunft die Ernährung spielen – und ihre sinnvolle Ergänzung, insbesondere um Probiotika. Die gesundheitsfördernden Bakterien senken den pH-Wert im Mund und helfen so, die Vermehrung der potenziell pathogenen Bakterien wie zum Beispiel Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia, Treponema denticola zu verhindern. Die natürliche Unterstützung der Immunabwehr hilft besonders Patienten, bei denen das körpereigene Abwehrsystem eingeschränkt ist, etwa durch Stress, Rauchen oder Immunsuppression.
Auch Patienten mit einer temporären Einschränkung einer adäquaten häuslichen Mundhygiene, zum Beispiel infolge einer schweren Erkrankung oder Entzündungen können von Probiotika profitieren. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht nach professionellen parodontalprophylaktischen Maßnahmen, denn die Bakterien können die Wundheilung signifikant verstärken und die Sondierungstiefen reduzieren.