Zusammenfassung
Der 63-jährige Herr C. betreibt seit mehreren Jahren einen Alkoholabusus, der seit mehr als einem Jahr in 8 Bier und einer ¾ Flasche Schnaps pro Tag besteht. Seit Mai 2014 sei es zu einer Gewichtsabnahme bei Appetitlosigkeit und rezidivierendem Erbrechen gekommen. Einer diesbezüglichen Diagnostik hatte sich Herr C. verweigert. Aufgrund von 2 Grand Maux erfolgte die akute Krankenhauseinweisung. Bei Aufnahme dort war er unruhig und nicht kooperativ, hochgradige Lähmungen wurden nicht festgestellt. Im Labor zeigte sich eine Hyponatriämie von 116 mmol/l (Referenzbereich 135–145 mmol/l), eine Anämie und Thrombozytopenie. In der Computertomografie des Gehirns fand sich eine globale Hirnvolumenminderung, passend zum Alkoholabusus, aber keine fokalen Läsionen oder Subduralhämatom. Sowohl wegen der Hyponatriämie als auch wegen des Zustands nach 2 Grand Maux wurde er auf der Intensivstation des Krankenhauses überwacht und behandelt. Die Hyponatriäme wurde innerhalb von 24 h von 116 mmol/l auf 135 mmol/l ausgeglichen, der beginnende Entzug wurde mit Diazepam und Haloperidol behandelt. Nach 4 Tagen waren die Unruhe und die vegetative Entzugssymptomatik soweit gebessert, dass er auf eine Normalstation verlegt werden konnte. Die Medikation mit Diazepam war beendet, Haloperidol wurde noch in einer Dosierung von 2-mal 2,5 mg weiter gegeben. Aufgrund von ansteigenden Entzündungswerten und Fieber wurde eine Antibiose begonnen. Am 2. Tag auf der Normalstation fiel eine progrediente Dysarthrie, Dysphagie und Tetraparese auf, weshalb der Patient zu uns verlegt wurde.