Erschienen in:
08.06.2023 | Polyzystisches Ovarialsyndrom | Schwerpunkt: Fettstoffwechsel und Metabolisches Syndrom
Das polyzystische Ovarsyndrom als genderspezifischer kardiometabolischer Risikofaktor
verfasst von:
Dr. med. Lukas van Baal, PD Dr. med. Susanne Tan
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2023
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Zusammenfassung
Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) ist mit einer Prävalenz von 15 % die häufigste Endokrinopathie bei Frauen im fertilen Alter. Adipositas und Insulinresistenz spielen eine wesentliche Rolle in der Pathophysiologie des PCOS, modulieren das klinische Beschwerdebild und erhöhen das Risiko der betroffenen Frauen für metabolische Komorbiditäten und Folgen wie Diabetes, nichtalkoholische Fettlebererkrankung sowie kardiovaskuläre Erkrankungen. Das PCOS kann damit als genderabhängiger kardiometabolischer Risikofaktor betrachtet werden. Bei Frauen mit Symptomen, die auf ein PCOS hindeuten, sollte konsequent eine entsprechende Abklärung erfolgen. Bei bekannter PCOS-Diagnose sind über die Behandlung der akuten Beschwerden hinaus ein sorgfältiges Screening auf kardiometabolische Risikofaktoren und Komorbiditäten sowie deren Therapie notwendig. Der Zusammenhang zwischen Insulinresistenz/Adipositas und PCOS kann therapeutisch im individuellen Behandlungskonzept genutzt werden, um sowohl PCOS-spezifische Beschwerden als auch die kardiometabolische Gesundheit zu adressieren.