Erschienen in:
24.06.2020 | Plattenepithelkarzinom der Haut | Leitthema
Kutanes Plattenepithelkarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. med. U. Leiter, R. Gutzmer, M. Alter, C. Ulrich, A. Meiwes, M. V. Heppt, T. Steeb, C. Berking, A. S. Lonsdorf, M. M. Sachse, C. Garbe, U. Hillen
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist eine der häufigsten Krebsarten der kaukasischen Population und umfasst 20 % aller Hauttumoren. Seit 2019 liegt eine S3-Leitlinie des deutschen Leitlinienprogramms Onkologie vor. Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung. Eine Exzision und histologische Sicherung ist bei allen klinisch verdächtigen Läsionen erforderlich, um eine prognostische Einschätzung und korrekte Behandlung zu ermöglichen. Die Therapie der ersten Wahl ist die vollständige Exzision mit histologischer Schnittrandkontrolle. Bei kutanen Plattenepithelkarzinomen mit Risikofaktoren wie einer Tumordicke >6 mm kann eine Sentinellymphknotenbiopsie diskutiert werden, derzeit gibt es aber noch keine klare Evidenz bezüglich der prognostischen und therapeutischen Bedeutung. Eine adjuvante Radiatio kann bei hohem Rezidivrisiko erwogen und sollte bei inoperablen Tumoren geprüft werden. Zur Therapie eines inoperablen lokalen bzw. lokoregionären Rezidivs sollte auch die Indikation zur Elektrochemotherapie geprüft werden. Bei inoperablen oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen ist der Immuncheckpointinhibitor Cemiplimab zugelassen. Bei Kontraindikationen können Chemotherapeutika, EGFR(„epidermal growth factor receptor“)-Inhibitoren oder eine palliative Radiatio eingesetzt werden. Da die Evidenz hier gering ist, sollte eine Systemtherapie vorzugsweise in klinischen Studien erfolgen. Die Nachsorge sollte risikoadaptiert stattfinden und schließt eine dermatologische Kontrolle ergänzt um Ultraschalluntersuchungen bei Hochrisikopatienten ein.