Erschienen in:
17.02.2022 | Pathologie | Leitthema
Leistenschmerz beim Sportler
Was gibt es Neues?
verfasst von:
Dr. med. Robert Lenz, Norman Holl, Christoph Lutter, Jens Krüger, Marc-André Weber, Thomas Tischer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Sportassoziierte Leistenschmerzen stellen ein häufiges und facettenreiches Problem insbesondere in Sportarten mit Rotationsbelastungen zwischen Rumpf und unterer Extremität dar. Die Vielzahl zugrundeliegender Ursachen und die Komplexität der anatomischen und biomechanischen Zusammenhänge der Leistenregion erfordern regelhaft eine fachübergreifende Abklärung. Die Identifikation der Schmerzursache gelingt meist nur durch eine gewissenhafte klinische Untersuchung und zielgerichtete weiterführende Diagnostik. Neben typischen Ursachen wie Adduktorenpathologien oder dem femoroazetabulären Impingement (FAI) müssen auch spezifische Befunde im Bereich der Leiste berücksichtigt werden (z. B. Osteitis pubis, Instabilitäten der Symphyse, Leistenkanalbrüche, Nervenengpasssyndrome etc.). Eine fokussierte Bildgebung kann jedoch unter Umständen schon früh Veränderungen der angrenzenden Weichteile als typische Ursache des Leistenschmerzes darstellen. Therapeutisch stehen in erster Linie konservative Ansätze mit dem Ziel eines Ausgleichs muskulärer Dysbalancen zur Verfügung. Abhängig von der einzelnen Entität können jedoch auch operative Maßnahmen, wie z. B. die Behandlung des FAI oder Pathologien des Leistenkanals, erforderlich werden. Aufgrund der Häufigkeit leistenassoziierter Pathologien bei Sportlern werden zukünftig auch präventive Aspekte mehr in den Fokus rücken müssen.