Erschienen in:
29.12.2022 | Ösophagusresektion | Leitthema
Roboter in der Viszeral- und Thoraxchirurgie – quo vadis?
verfasst von:
Julia Umstadt, Mali Kallenberger, Ole Bäumer, Prof. Dr. Jan-Hendrik Egberts
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Robotische Chirurgiesysteme sind mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Kliniklandschaft. Gerade in der Viszeralchirurgie ist in den letzten Jahren ein enormer Zuwachs an installierten Systemen und durchgeführten Operationen zu verzeichnen. Wenngleich ein Mangel an Studien des höchsten Evidenzgrades vorliegt, sind die Vorteile der Technik offensichtlich – besonders technisch anspruchsvolle Operationen können jetzt sicher und für den Patienten schonend durchgeführt werden. Mittlerweile findet die Robotik somit auch an vielen nichtuniversitären Häusern Einsatz. Am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg konnte gezeigt werden, dass mit systematischem Training und modularer Ausbildung, d. h. Durchführung von Operationsteilschritten, ein rasches Durchlaufen der Lernkurve bei guter onkologischer Qualität, postoperativer Morbidität und Mortalität möglich ist. Limitiert wird der Einsatz robotischer Chirurgie vor allem durch die Kosten. Anschaffung, Material- und Wartungskosten sind erheblich, sodass durch die Kosten sowohl die Art der Eingriffe als auch die Ausbildung angehender Chirurg*innen eingeschränkt wird. Ihren disruptiven Charakter gegenüber der Laparoskopie wird die Robotik dann in Gänze entfalten können, wenn sie nicht nur qualitativ, sondern auch wirtschaftlich konkurriert. Die ROBIN-Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) will in den kommenden Jahren mit Registerarbeit die Grundvoraussetzung valider Studien schaffen und könnte als unabhängiges, zentrales Bindeglied zwischen Industrie und Klinik fungieren, um praxisnahe Innovation und systematische Ausbildung zu fördern.