Erschienen in:
01.10.2007 | Originalien
Obstruktives Schlafapnoesyndrom und Upper Airway Resistance Syndrom
Geschlechtsspezifische Unterschiede
verfasst von:
Dr. Riccardo Stoohs, J. Janicki, W. Hohenhorst
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Beschrieben werden geschlechtsspezifische Unterschiede objektiver Schlaflaborbefunde und/oder der klinischen Präsentation bei Upper Airway Resistance Syndrom (UARS) und obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS).
Patienten und Methoden
Polysomnographische Befunde und anamnestische Daten von 165 Frauen mit OSAS und 66 Frauen mit UARS, die sich zwischen 2000 und 2006 konsekutiv in 2 Schlaflaboren zur Abklärung einer schlafbezogenen Atmungsstörung vorgestellt hatten, wurden retrospektiv analysiert. Verglichen wurde mit den entsprechenden Daten gleich vieler männlicher Patienten (nach Diagnose, Alter und BMI gematcht).
Ergebnisse
Der relative Anteil der Frauen, bei denen ein UARS diagnostiziert wurde, variierte hinsichtlich des menopausalen Status: Postmenopausale Frauen hatten signifikant seltener ein UARS als prä- und perimenopausale. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei postmenopausalen Frauen, die von niedergelassenen Fachärzten an ein Schlaflabor übergewiesen werden, ein OSAS statt eines UARS diagnostiziert wird, war 5,5-mal (KI: 2,3;13,2; p=0,001) höher als bei prämenopausalen. Im Vergleich zu UARS-Männern hatten UARS-Frauen ein signifikant höheres Schlafbedürfnis (8,2±1,1 vs. 7,7±1,1 Stunden Schlaf/ Nacht; p=0,028), nahmen im Rahmen ihrer Dauermedikation signifikant mehr Medikamente ein (p=0,017) und hatten eine signifikant reduzierte Lebensqualität (0,021). Der objektiv gemessene Schnarchanteil während des Schlafes zeigte keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in den beiden diagnostischen Kategorien.
Schlussfolgerung
Klinische Präsentation und objektive Befunde bei OSAS und UARS weisen geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Weil sie diagnostische und therapeutische Konsequenzen haben können, sollten diese Unterschiede bei der Vorstellung von Patienten in Ambulanzen und Praxen berücksichtigt werden.