Zusammenfassung
Die Erforschung computergestützter Psychotherapie hat eine lange Tradition. Die aktuelle intensive Forschung zu Online- bzw. Smartphone-Interventionen, Selbsthilfeprogrammen mit oder ohne Therapeutenkontakt und therapeutischen Computerspielen hat gezeigt, dass sie traditionelle verhaltenstherapeutische Ansätze durch fokussierte und zeitlich begrenzte Maßnahmen für eine Vielzahl psychischer Störungssymptome ergänzen können. Zusätzlich eröffnen Psychotechnologien wie die virtuelle Realität, das Herzratenbiofeedback oder Präventions-Apps neue Kompetenzbereiche für klinische Psychologen. Die bisherigen Ergebnisse sprechen dafür, dass computergestützte Interventionen zu vergleichbaren Ergebnissen wie konventionelle »Face-to-face«-Ansätze führen und dass sie bei Patienten auf große Akzeptanz stoßen. Implikationen dieser neuen Methoden für die therapeutische Beziehung sowie deren Anwendungsbereiche und mögliche Grenzen sind noch nicht abschließend geklärt, ebenso wie ethische und rechtliche Fragen.