Erschienen in:
08.05.2024 | Multiple Sklerose | Pharmaforum
Phase-III-Studien zu Tolebrutinib bei MS gestartet
verfasst von:
Dr. rer. nat. Christine Willen
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 5/2024
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Auszug
Derzeit werden Ansätze zur Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibition mit Evobrutinib, Fenebrutinib und Tolebrutinib bei Multipler Sklerose (MS) erforscht. Allein das klinische Phase-III-Studienprogramm zu Tolebrutinib umfasst Untersuchungen zu drei Verlaufsformen der MS, berichtete Prof. Dr. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Juliusspital Würzburg. In den Studien zu oralem Tolebrutinib (60 mg/Tag) werden Erkrankte mit nicht schubförmiger sekundär progredienter MS (nrSPMS; HERCULES, ClinicalTrials Identifier: NCT04411641), mit primär progredienter MS (PERSEUS, ClinicalTrials Identifier: NCT04458051) und in den Zwillingsstudien GEMINI I und II (ClinicalTrials Identifier: NCT04410978 und NCT04410991) mit schubförmig-remittierender MS untersucht. Für Mäurer sind die Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Tolebrutinib bei nrSPMS besonders spannend, da immer noch hoher therapeutischer Bedarf für diese Gruppe bestehe. „Bisherige Phase-II-Studiendaten zu Tolebrutinib deuten auf eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit hin“, erklärte der Neurologe. So waren etwa 73 % der Behandelten nach 2,5 Jahren schubfrei und mindestens 72 % entwickelten zwischen den Wochen 96 und 144 keine neuen Gadolinium-anreichernden T1-gewichteten Läsionen [Oh J et al. EAN 2023. Poster EPO-508]. Für Prof. Dr. Martin Kerschensteiner, Direktor des Instituts für Klinische Neuroimmunologie, LMU-Klinikum, München, könnten BTK-Inhibitoren einen therapeutischen Fortschritt mit sich bringen, um sowohl akute schubassoziierte als auch schwelende Prozesse der Neuroinflammation zu adressieren. Bisherige präklinische Untersuchungen wiesen darauf hin, dass Tolebrutinib scheinbar in ausreichenden Konzentrationen ZNS-gängig sei [Nicolas O et al. ECTRIMS-ACTRIMS 2023. Poster P151]. …