Erschienen in:
16.08.2021 | Magnetresonanztomografie | Originalien
Bild- und Befundqualität von ambulanten MRT-Untersuchungen
Auswertung organisatorischer, technischer und befundbezogener Parameter bei Patienten mit arthroskopisch gesicherter Rotatorenmanschettenruptur
verfasst von:
Prof. Dr. Klaus Bohndorf, Andrea Hannig, Ralf Müller-Rath
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die MRT wird zur Diagnose und zur Prognoseabschätzung bei Pathologien der Rotatorenmanschette (RM) häufig in Ergänzung zur Anamnese und klinischen Untersuchung eingesetzt.
Ziel der Arbeit
Diese Studie untersucht die Bild- und Befundqualität von Schulter-MRT hinsichtlich prognoserelevanter Parameter bei ambulanten Patienten, bei denen in der Folge eine RM-Ruptur operativ versorgt wurde.
Material und Methoden
Anhand eines definierten Fragenbogens wurden sowohl die MRT-Bilder als auch die Originalbefunde von 94 Patienten durch einen erfahrenen Radiologen hinsichtlich Überweisungsinformationen, MRT-Technik und Qualität der MRT-Befunde ausgewertet.
Ergebnisse
Fragen oder Hinweise zur RM waren in 39 % (Hausärzte) und 48 % (Orthopädie/Unfallchirurgie) der Befundüberweisungen vermerkt. In MRT-Befunden mit der Diagnose „komplette Ruptur der RM“ lag in 47 % der Fälle keine Angabe zur Größe des Defektes vor. In 18 % bzw. 30 % der Befunde wurde ein fettiger Umbau der RM-Muskulatur bzw. eine Atrophie der Muskulatur angesprochen. Bei der Diagnose einer partiellen RM-Ruptur (n = 25), wurde der Tiefendurchmesser (< oder > 50 % der Sehnendicke) nur in einem Fall bestimmt. Die heute gültigen Protokollempfehlungen für die MRT-Diagnostik der Schulter wurden in 60 % der Untersuchungen umgesetzt. Nach Einschätzung des bewertenden Radiologen waren die vorliegenden MRT-Untersuchungen in 93–97 % in der Lage, prognoserelevante Fragen einer RM-Ruptur zu beantworten.
Diskussion
Die Fragestellungen der Überweiser an die MRT-Untersuchung einer Schulter mit in der Folge arthroskopisch verifizierter RM-Ruptur waren überwiegend unspezifisch oder unzureichend. In den radiologischen Befunden dieser MRT-Untersuchungen ließen sich prognoserelevante Parameter nicht in ausreichender Form und Zahl extrahieren, obwohl die MRT-Technik dies erlaubt hätte.