Erschienen in:
17.05.2022 | Lymphome | Leitthema
Diagnostik und Therapie sekundärer Malignome der Ohrspeicheldrüse – eine Übersicht
verfasst von:
Dr. med. Marcel Mayer, Lisa Nachtsheim, Christoph Arolt, Alexander Quaas, Johanna Prinz, Maria Grosheva, Jens Peter Klußmann, Philipp Wolber
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sekundäre Malignome der Ohrspeicheldrüse sind häufig kutanen Ursprungs und weisen eine steigende Inzidenz in Mitteleuropa auf.
Fragestellung
Ziel dieser Übersichtsarbeit war die Darstellung der Epidemiologie, (Differenzial‑)Diagnostik und Therapie sekundärer Malignome in der Ohrspeicheldrüse.
Material und Methode
Es wurde eine Literaturrecherche aktueller Leitlinien und Evidenz in der webbasierten Datenbank PubMed durchgeführt.
Ergebnisse
Die Inzidenz sekundärer Malignome in der Ohrspeicheldrüse scheint insbesondere aufgrund einer steigenden Inzidenz von Metastasen kutaner Plattenepithelkarzinome in Europa zuzunehmen. Die Parotidektomie ist – außer beim malignen Lymphom – in der kurativen Situation die Therapie der Wahl. In Abwesenheit klarer Evidenz ist, abhängig von der Entität des sekundären Malignoms, bei intaktem Nervus facialis eine laterale oder komplette Parotidektomie mit ipsilateraler Neck dissection indiziert.
Schlussfolgerungen
Die Differenzialdiagnostik bei sekundären Karzinomen (in) der Glandula parotidea kann kompliziert sein. Bei der Erstdiagnose eines Plattenepithelkarzinoms sollten eine dermatologische Ganzkörperuntersuchung und eine genaue Anamnese in Bezug auf Hauttumoren der Kopf-Hals-Region erfolgen. Neben der chirurgischen Therapie der Ohrspeicheldrüse und des Halses ist in der Regel eine adjuvante Radiotherapie indiziert.