Fast sechs Prozent der Kinder, die mit COVID-19 in die Notaufnahme eingeliefert wurden, hatten nach 90 Tagen Long-COVID-Symptome. In einer internationalen Studie wurden zudem drei Risikofaktoren für die Entwicklung von Long-COVID bei Kindern identifiziert.
In einer prospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, welche Risikofaktoren bei Kindern dazu führen, dass sie Long-COVID entwickeln und wie groß ihr Risiko für Long-COVID ist. Ein kanadisches Forschungsteam hat dazu die Daten von 1884 SARS-CoV-2-positiven Kindern mit einem medianen Alter von drei Jahren aus acht Ländern, die wegen ihrer Infektion in der Notaufnahme oder im Krankenhaus behandelt wurden, analysiert (JAMA Netw Open 2022; online 22. Juli).
5,8 Prozent dieser Kinder hatten am Ende der 90-tägigen Nachbeobachtungszeit Long-COVID-Symptome wie Atemwegserkrankungen (Husten, Atemnot oder Kurzatmigkeit) und systemische Beschwerden (Fatigue oder Schwäche). Dabei entwickelten mehr Kinder mit einem Krankenhausaufenthalt (9,8 Prozent) als Kinder ohne (4,6 Prozent) Long-COVID-Symptome.
Drei Risikofaktoren identifiziert
Es zeigte sich zudem, dass die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Long-COVID-Symptom auftrat, bei Kindern mit
- einem Krankenhausaufenthalt von 48 oder mehr Stunden versus ohne Krankenhausaufenthalt (angepasste Odds Ratio [aOR]: 2,67),
- 4-6 Symptomen beim initialen Notaufnahmebesuch versus 1-3 Symptomen (aOR: 2,35),
- mehr als 7 Symptomen beim initialen Notaufnahmebesuch versus 1-3 Symptomen (aOR: 4,59),
- einem Alter von 14 Jahren oder älter versus jünger als ein Jahr (aOR: 2,67),
deutlich erhöht war.
Quelle: Ärzte Zeitung