Zusammenfassung
Listerien sind häufig in der Umwelt vertreten, z. B. im Staub und in diversen Lebensmitteln. Die Listeriose ist dagegen selten, denn diese opportunistischen Bakterien haben zumeist nur im abwehrgeschwächten Menschen die Chance einzudringen und sich in verschiedenen Organen, z. B. Zentralnervensystem, Milz und Leber, zu vermehren. Nicht zuletzt sind sie auch in der Lage – wenn sie einmal in die Zirkulation gelangt sind –, über die Plazentabarriere in den Fetus zu gelangen und sich dort auszubreiten, was erhebliche Folgen für den Feten haben kann. Heute ist die konnatale Listeriose eine der häufigsten bakteriellen konnatalen Infektionen. Die Risikoerkennung ist schwierig, und die im Prinzip wirksame antibiotische Therapie mit Amoxicillin kann nicht immer rechtzeitig gezielt eingesetzt werden, da die klinische Symptomatik zunächst vage ist.