• Norbert Mönter

Religiöser Glaube und Spiritualität

Wandel und Vielfalt aus psychiatrischer und psychotherapeutischer Sicht
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2022
  • Seiten: 177
  • Sprache: Deutsch




Der Glaube eines Menschen bestimmt sowohl sein persönliches Welt- und Selbstverständnis wie auch seine soziale Zuordnung. Neben traditionellen Religionen und individueller Spiritualität finden sich auch nichtreligiöse ideologische Glaubenskonstrukte sowie liberale Weltanschauungen. Glaube - verstanden als eine elementare imaginativ-affektiv-kognitive Mischfunktion der menschlichen Psyche - verdient daher im psychiatrischen und psychotherapeutischen Alltag eine größere Beachtung. Dieser Band behandelt aus therapeutischer Perspektive die Spiritualität und die Vielfalt religiösen Glaubens der Gegenwart sowie ihre menschheitsgeschichtliche Entwicklung. Er akzentuiert die Grundthese einer "reziproken Verstrickung" der Pole Glauben und Wissen für psychische Gesundheit und Erkrankung. In seinem Plädoyer für Ambiguitätstoleranz im Umgang mit der Glaubenswelt von Patienten reflektiert der Autor kulturwissenschaftliche, medizinische und psychotherapeutische Quellen sowie nicht zuletzt Positionen und Analysen Karl Jaspers'. "Ein gelehrtes und lesenswertes Buch." (Ch. Goddemeier, PP - Deutsches Ärzteblatt, 1/2023, S. 45)

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelseite
    4
    -
    4
  • Impressum
    5
    -
    7
  • Vorwort zur Reihe
    8
    -
    9
  • Inhalt
    10
    -
    13
  • Einleitung
    14
    -
    19
  • 1 Definitorische Vorbemerkungen zu Religion, Glauben und Spiritualität
    20
    -
    22
  • +
    2 Überlegungen zur Entstehung religiösen Glaubens
    23
    -
    30

    • 2.1 Primus in orbe deos fecit timor
      23
      -
      24
    • 2.2 Entstehung und Bedeutung des Ritus – der sakrale Komplex I
      25
      -
      27
    • 2.3 Mythos – der sakrale Komplex II
      27
      -
      30
  • +
    3 Wandel des religiösen Glaubens im 1. Jahrtausend v. u. Z. – die »Achsenzeit«
    31
    -
    34

    • 3.1 Das Achsenzeit-Theorem
      31
      -
      32
    • 3.2 Der Achsenzeit-Diskurs
      32
      -
      34
  • +
    4 Kognitiver Durchbruch
    35
    -
    47

    • 4.1 Selbstreflexives Denken und Psychotherapie
      35
      -
      41
    • 4.2 Der Mythos von der Überwindung des Mythos
      41
      -
      47
  • +
    5 Religion und Psychiatrie im Zeichen der Aufklärung
    48
    -
    53

    • 5.1 Gemeinsame Wurzeln und Separierung
      48
      -
      48
    • 5.2 Biografien des Wandels und der Unterschiedlichkeit
      49
      -
      51
    • 5.3 Entwicklung der Religionspsychopathologie und Religionspsychologie
      51
      -
      53
  • +
    6 »Weltreligionen« – Religionen der Welt
    54
    -
    68

    • 6.1 Religionen der Welt und Versuche ihrer Einteilung
      54
      -
      55
    • 6.2 Religiöse Bindung in den Ländern und die Prognose-Frage
      56
      -
      56
    • 6.3 Neue religiöse Gemeinschaften
      57
      -
      58
    • 6.4 Ersatzreligionen
      59
      -
      59
    • 6.5 Aberglaube, Medizin und Wissenschaftsfeindlichkeit
      60
      -
      61
    • 6.6 Fanatismus und Terrorismus
      61
      -
      68
  • +
    7 Religion in Berlin
    69
    -
    76

    • 7.1 Entwicklung in Tradition des Toleranzediktes von 1685
      69
      -
      69
    • 7.2 Religionen in Berlin heute
      70
      -
      70
    • 7.3 Ruqyah/Cin cikarma (Dschinn-Beschwörung) und Exorzismus in Berlin 2020
      70
      -
      76
  • +
    8 Religiöser Glaube und Identität
    77
    -
    84

    • 8.1 Religion und Identitätsbildung
      77
      -
      79
    • 8.2 Kollektive religiöse Identität
      79
      -
      84
  • 9 Persönliche Statements zum religiösen Glauben
    85
    -
    96
  • +
    10 Religion, Staat, Gesellschaft und Politik
    97
    -
    105

    • 10.1 Heil und Herrschaft
      97
      -
      97
    • 10.2 Diskriminierung, Unterdrückung, Gewalt und Krieg
      98
      -
      98
    • 10.3 Religionsfreiheit
      99
      -
      100
    • 10.4 Religiös geprägte politische Bewegungen/ Gemeinschaften
      101
      -
      102
    • 10.5 Religion und nation building – Das Beispiel: Russisch-Orthodoxe Kirche (ROK)
      102
      -
      105
  • +
    11 Psychische Gesundheit und Mündigkeit – Zwei Seiten einer Medaille
    106
    -
    122

    • +
      11.1 Psychische Krankheit
      107
      -
      112

      • 11.1.1 Zur Praxis der Feststellung psychischer Krankheit
        107
        -
        108
      • 11.1.2 Kriterien relevanter psychischer Erkrankung
        109
        -
        109
      • 11.1.3 Subjektive Perspektive, religiöser Glaube und psychische Krankheit
        110
        -
        110
      • 11.1.4 Diagnosen und religiöser Glaube
        110
        -
        112
    • +
      11.2 Seelische Gesundheit
      113
      -
      116

      • 11.2.1 Gesundung und Gesundheit
        114
        -
        115
      • 11.2.2 Prävention psychischer Erkrankung
        116
        -
        116
      • 11.2.3 Geschäftsmodell Gesundheit
        116
        -
        116
    • +
      11.3 Mündigkeit und Vernunftglaube
      117
      -
      120

      • 11.3.1 Definition
        117
        -
        118
      • 11.3.2 Mündigkeit und Selbstbestimmung im Wandel
        119
        -
        119
      • 11.3.3 Selbstbestimmung und assistierter Suizid
        119
        -
        120
    • 11.4 Selbstbestimmung und Recovery
      120
      -
      122
  • +
    12 Glauben als Basis von Vertrauen
    123
    -
    131

    • 12.1 Etymologie
      123
      -
      122
    • 12.2 Psychoanalytische Positionen zum Phänomen »Glauben«
      123
      -
      126
    • 12.3 Glauben, Vertrauen und Beziehung im therapeutischen Alltag
      127
      -
      127
    • 12.4 »Glauben« – eine psychiatrisch und psychologisch vernachlässigte kognitiv-affektiv-imaginative Mischfunktion
      128
      -
      129
    • 12.5 Glauben als Kategorie dynamischer Beziehungsgestaltung und Therapie
      129
      -
      131
  • +
    13 Menschenbilder und religiöser Glaube in der Psychiatrie und Psychotherapie
    132
    -
    140

    • 13.1 Karl Jaspers und »die Frage nach dem Wesen des Menschen«
      132
      -
      132
    • 13.2 Das persönliche Menschenbild
      133
      -
      135
    • 13.3 Psychiatrische Anthropologie und religiöser Glaube
      136
      -
      136
    • 13.4 Anthropologie aus psychotherapeutischer Sicht und religiöser Glaube
      136
      -
      140
  • +
    14 Mehr als nur eine Begabung: über die eigene Existenz hinausdenken und -fühlen (können)
    141
    -
    147

    • 14.1 Philosophischer Glaube
      142
      -
      143
    • 14.2 Jaspers Chiffern der Transzendenz
      144
      -
      144
    • 14.3 Ambiguitätstoleranz
      145
      -
      145
    • 14.4 Selbsttranszendenz
      145
      -
      147
  • +
    15 Neurobiologie, »Neurotheologie« und die freie Entscheidung zum Glauben
    148
    -
    152

    • 15.1 Psychopharmakologische Beeinflussbarkeit
      148
      -
      148
    • 15.2 Zur Neuropsychologie religiösen Erlebens
      149
      -
      149
    • 15.3 Zur Neurobiologie »freier« Willensentscheidung für oder gegen religiösen Glauben
      149
      -
      152
  • +
    16 Selbsttranszendenz, Erfahrungsvielfalt und Ressourcenorientierung
    153
    -
    165

    • 16.1 Spiritualität und Selbsttransparenzerfahrung als Ressource
      153
      -
      153
    • 16.2 Vielfalt der Erfahrungen von Selbsttranszendenz
      154
      -
      163
    • 16.3 Angst und Tod
      163
      -
      165
  • 17 Abschluss – Plädoyer für Ambiguitätstoleranz und Ressourcenorientierung in der Psychotherapie und Psychiatrie
    166
    -
    168
  • Literatur
    169
    -
    178

Dr. med. Norbert Mönter, Neurologe, Psychiater, Psychotherapeut und Psychoanalytiker, ist Initiator des Vereins für Psychiatrie und seelische Gesundheit und moderiert langjährig den interreligiösen Arbeitskreis Religion und Psychiatrie sowie die jährlichen Berliner religionswissenschaftlich-psychiatrischen Colloquien.