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DOI: 10.1055/s-0030-1264022
Das begrenzt metastasierte Azinuszellkarzinom: Ist eine Resektion gerechtfertigt?
Hintergrund: Im Vergleich zum duktalen Adenokarzinom ist das Azinuszellkarzinom des Pankreas durch eine geringere Aggressivität und ein längeres Langzeitüberleben der Patienten charakterisiert. Ziel der aktuellen Arbeit war es, die Prognose von Patienten nach Resektion von begrenzt metastasierten Azinuszellkarzinomen zu analysieren.
Material und Methoden: Alle zwischen 10/2001 und 09/2009 an unserer Klinik behandelten Patienten mit histologisch gesichertem Azinuszellkarzinom wurden aus einer prospektiven Datenbank identifiziert. Sowohl klinische, pathologische und perioperative Parameter als auch Überlebensdaten wurden analysiert.
Ergebnisse: Die 17 Patienten mit Azinuszellkarzinom hatten ein mittleres Alter von 56±12 Jahre und waren zu 82% männlich. Ein lokales (T1–3, N0), lokoregionäres (T4No oder T1–4, N1) oder metastasiertes Tumorstadium (M1) lag in respektive 5, 7, und 5 Patienten vor. Eine partielle Pankreatoduodenektomie wurde bei 6 Patienten durchgeführt, eine Pankreaslinksresektion bei 7 Patienten und eine totale Pankreatektomie bei zwei Patienten. Bei begrenzter synchroner Metastasierung erfolgte eine zusätzliche Leberresektion bei drei Patienten und eine Omentektomie bei einem Patienten. Bei zwei Patienten mit metachroner Lebermetastasierung wurde diese 7 und 9 Monate nach Primäroperation reseziert. Aufgrund fortgeschrittener lokoregionärer oder peritonealer Tumorausbreitung erfolgte bei zwei Patienten keine Resektion. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36,5 Monaten betrug das 1-, 2- und 3-Jahresüberleben 88%, 65%, und 47%. Das Überleben nach Resektion war bei Patienten mit metastasiertem und nicht-metastasiertem Tumorleiden vergleichbar.
Schlussfolgerung: Das Azinuszellkarzinom ist eine seltene Tumorentität des Pankreas, bei dem eine Resektion auch bei begrenzt metastasiertem Tumorleiden sinnvoll erscheint.