Erschienen in:
01.02.2012 | Arzneimitteltherapie
Prävention der vaskulären Demenz
Evidenz und Praxis
verfasst von:
Dr. S. Lüders, S. Stöve, J. Schrader
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die Kenntnisse über vaskuläre Einflüsse auf kognitive Funktionen bis hin zur Demenzentwicklung haben sich in den letzten Jahren durch Studiendaten deutlich verbessert. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der immer noch unbefriedigenden Kontrolle vaskulärer Risikofaktoren werden demenzielle Erkrankungen zu einem zunehmenden Problem mit enormer gesellschaftlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung. Es ist mit einer exponentiellen Zunahme der Inzidenz zu rechnen. Da es bislang keine kausale Therapie einer manifesten Demenz gibt, ist die Diagnostik und Kontrolle der Risikofaktoren, die zu einer Demenzerkrankung führen können, von entscheidender Bedeutung. Die Hypertonie ist nicht nur ein wesentlicher Risikofaktor für manifeste Schlaganfälle, in deren Folge sich eine Demenz entwickeln kann, sondern auch für stumme Hirninfarkte, die ebenfalls ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Demenz bedeuten. Darüber hinaus führt die Hypertonie direkt zu kognitiven Funktionsstörungen, die ebenfalls oft eine Vorstufe einer Demenz darstellen. Eine frühzeitige normotensive Blutdruckeinstellung ist deshalb eine effektive Maßnahme zur Verhinderung einer Demenz. Die Therapie aller weiteren vaskulären Risikofaktoren (z. B. Diabetes, Übergewicht, Hypercholesterinämie, Vorhofflimmern) ist ebenso essenziell für eine effektive Prävention bzw. Verhinderung der Progression sowohl der vaskulären, aber auch der Alzheimer-Demenz.