Erschienen in:
01.02.2008 | Medizin aktuell
Intensivmedizinische Scoringsysteme zur täglichen Anwendung
Übersicht, aktuelle Möglichkeiten und Anforderungen an Neuentwicklungen
verfasst von:
F. Brenck, PD Dr. B. Hartmann, M. Mogk, A. Junger
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Scoringsysteme sind fester Bestandteil moderner Diagnostik, in der Qualitätssicherung und in das „Diagnosis-related-groups“- (DRG-)Entgeltsystem integriert. Die fortwährenden Neu- und Weiterentwicklungen lassen eine Gliederung nach dem Anwendungscharakter sinnvoll erscheinen, um den Überblick über die zahlreichen Systeme zu behalten. Im Bereich der Intensivmedizin lassen sich die Scoringsysteme in Aufnahme- und Verlaufsscores unterteilen. Hierbei können die täglich zu erfassenden Instrumente, je nach Zielkriterium, in fünf weitere Gruppen kategorisiert werden: objektive Beschreibung des Grades der Organdysfunktion, Verlaufsbeschreibung während der Intensivtherapie, Einschätzung der Pflegeaufwendigkeit, Bestimmung des Outcomes/Mortalitätsrisikos und Gruppierung von Patientenkollektiven für Studienzwecke. Bei zukünftigen Entwicklungen wird es notwendig sein, neue Strategien zu entwickeln, um den Krankheitsverlauf eines Patienten adäquat darstellen zu können. Nicht nur die Mortalität als Zielparameter wird dabei infrage gestellt werden müssen, sondern auch der Umgang mit fehlenden Messwerten und der bislang praktizierten Vereinfachung der Realität durch Kategorisierung, die sich in allen etablierten Scoringsystemen bis hin zur Berechnung prädiktiver, auf ein bestimmtes Ereignis bezogener Werte findet.