Erschienen in:
01.08.2011 | Schwerpunkt/CME
Qualitätsverbesserung von Koronardiagnostik und -intervention durch „Virtual-Reality“-Simulation
verfasst von:
Prof. Dr. W. Voelker, S. Maier, B. Lengenfelder, W. Schöbel, J. Petersen, A. Bonz, G. Ertl
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Die Katheterzahlen in Herzkatheterdiagnostik und -intervention steigen in Deutschland seit Jahren exponentiell an. Hieraus ergibt sich ein enormer Ausbildungsbedarf in der interventionellen Kardiologie. Gleichzeitig haben sich die Zeitressourcen der Krankenhäuser für Fort- und Weiterbildung infolge von Personalmangel und zunehmender Arbeitsverdichtung deutlich reduziert. Eine Lösung dieses Dilemmas sind neue Ausbildungskonzepte, bei denen ein Teil der Ausbildung durch das Training an Modellen und Simulatoren ergänzt oder ersetzt wird.
Abhängig von der Komplexität der zu trainierenden Prozedur sind die Anforderungen an den Simulator sehr unterschiedlich und reichen vom einfachen Modell (z. B. für Punktionstraining) bis hin zum „Virtual-Reality“ (VR)-Simulator mit verlinktem „Full-scale“-Mannequin (z. B. für Teamtraining). Mittlerweile gibt es für Koronarangiographie und -intervention 5 VR-Simulatoren, die ein realistisches und praktisches Training in Analogie zu den Flugsimulatoren in der Luftfahrt erlauben. Der Einsatz der zur Verfügung stehenden Simulatoren sollte unter Berücksichtigung des Vorwissens der Auszubildenden, der individuellen Lernziele und eines zugrunde liegenden Curriculums erfolgen. Für den Erfolg eines simulationsbasierten Trainings ist der Trainer in besonderer Weise entscheidend; es sollte sich möglichst um einen erfahrenen interventionellen Kardiologen handeln, der mit den Möglichkeiten und Grenzen der eingesetzten Simulatoren vertraut ist und sein Wissen unter Zuhilfenahme des Simulators gern an die Auszubildenden weitergibt.
In dieser Arbeit wird zunächst die Rationale der Simulationstechnologie in der Kardiologie dargestellt. Anschließend kommt das Potenzial der derzeitig verfügbaren VR-Simulatoren für die interventionelle Kardiologie zur Sprache. Schließlich werden die Voraussetzungen diskutiert, die für den nutzbringenden Einsatz dieser Simulatoren erfüllt werden müssen, um eine Qualitätsverbesserung in Koronardiagnostik und -intervention zu erzielen.