Erschienen in:
08.11.2016 | Prostatakarzinom | Originalien
Evaluation der Entscheidungshilfe Prostatakrebs aus Patientensicht
Ergebnisse der ersten 3 Monate
verfasst von:
C. Groeben, A. Ihrig, T. Hölscher, T. Krones, E. Kessler, S. Kliesch, C. Wülfing, R. Koch, M. P. Wirth, PD Dr. med. Dr. phil. J. Huber, FEBU
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Juni 2016 ist die Entscheidungshilfe Prostatakrebs kostenlos online verfügbar. Sie soll Betroffene bei ihrer Therapieentscheidung unterstützen und damit auch die betreuenden Urologen entlasten. Diese Arbeit evaluiert die Nutzung innerhalb der ersten 3 Monate.
Material und Methoden
Um eine personalisierte Darstellung zu ermöglichen und relevante Daten für das folgende Beratungsgespräch aufzubereiten wird das ICHOM-Standardset erfasst. Zusätzlich werden u. a. persönliche Präferenzen und die psychische Belastung erhoben. Die Datenerfassung erfolgte anonym. Ein multivariates Modell untersucht Prädiktoren für eine hohe Nutzerzufriedenheit.
Ergebnisse
Von Juni bis August 2016 nutzten 319 Patienten die Entscheidungshilfe Prostatakrebs, wobei die monatliche Nutzerzahl kontinuierlich anstieg. 219 (68,7 %) Fragebögen waren vollständig. Das mittlere Alter lag bei 66,1 ± 8,0 Jahren. Das onkologische Risiko war bei 30,3 % niedrig, bei 43,6 % mittel und bei 26,1 % hoch. Mit 57,5 % nutze die Mehrheit das Angebot gemeinsam mit ihrem Partner, 35,1 % alleine und 5,5 % mit ihren Kindern. 54,8 % waren mit der Entscheidungshilfe Prostatakrebs „sehr zufrieden“ und 32,0 % „zufrieden“; damit liegt die Gesamtzufriedenheit bei etwa 87 %. Die einzigen Einflussfaktoren hierauf waren die Art der Nutzung und die psychische Belastung.
Schlussfolgerung
Die Entscheidungshilfe Prostatakrebs etabliert sich bei kontinuierlich steigenden Nutzerzahlen gut in der deutschen Urologie. Von den Patienten erhält das Angebot eine sehr positive Gesamtbewertung. Die Mehrheit nutzt die Entscheidungshilfe Prostatakrebs gemeinsam mit dem Partner. Dies zeigt einen deutlichen Vorteil multimedialer Angebote gegenüber Printmedien.