Erschienen in:
13.10.2020 | Epiphysenverletzungen | CME
Verletzungen des Sternoklavikulargelenks
verfasst von:
Dr. Rony-Orijit Dey Hazra, Anne-Rieke Reich, Marek Hanhoff, Mara Warnhoff, Helmut Lill, Gunnar Jensen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Verletzungen im Bereich des Sternoklavikulargelenks (SCG) sind mit 3 % aller Verletzungen am Schultergürtel selten und werden häufig übersehen. Das SCG ist von straffen ligamentären Strukturen umgeben, die zur Luxation eine erhebliche Energie mit entsprechendem Kraftvektor erfordern. Ursächlich sind v. a. Hochrasanztraumata. Meistens kommt es zur vorderen und seltener zur potenziell lebensbedrohlichen hinteren Luxation, die die sofortige Reposition erfordert. Als Goldstandard hat sich die 3D-Rekonstruktion in der CT mit kontrastmittelunterstützter Darstellung neurovaskulärer Strukturen etabliert. Bei geringgradigen Instabilitäten kann zunächst eine konservative Heilbehandlung erfolgen. Nach frustranem Repositionsversuch und im Fall von höhergradigen oder chronischen Instabilitäten sind verschiedene operative Techniken etabliert. Neben rein retentiven Augmentationen mit Fadenmaterialien wird in akuten Fällen bei chronischer Instabilität die biologische Sehnenaugmentation bevorzugt. Bei posttraumatischer Instabilitätsarthrose kann eine SCG-Resektion mit oder ohne additive biologische Augmentation durchgeführt werden. In verschiedenen Studiengruppen zeigt sich ein gutes bis sehr gutes mittelfristiges Outcome.