Erschienen in:
01.08.2007 | Originalien
Die perkutane transiliosakrale Zugschraubenosteosynthese des hinteren Beckenrings
Erhöhte Sicherheit durch Standardisierung von Visualisierung und Technik
verfasst von:
Dr. G. Tosounidis, U. Culemann, R. Wirbel, J.H. Holstein, T. Pohlemann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die transiliosakrale Verschraubung des hinteren Beckenrings gewinnt zunehmend an Bedeutung, da diese Methode zur Stabilisierung des hinteren Beckenrings bei geschlossener Reposition perkutan durchgeführt werden kann. Voraussetzung für eine perkutane Schraubenosteosynthese sind jedoch eine ausreichende Repositionsgüte und Visualisierung der Fraktur, um beschriebene Implantatfehllagen zu vermeiden. Die vorliegenden Publikationen zur Technik bieten hierbei wenig Hilfestellung bezüglich der detaillierten Operationsplanung und Durchführung, sodass der persönlichen Erfahrung des einzelnen Operateurs eine hohe Bedeutung zukommt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, durch eine methodische Standardisierung des Verfahrens, eine Erhöhung der Implantationssicherheit zu erhöhen.
Ergebnisse
Durch 7 verschiedene Operteure wurden bei 41 posterioren Beckenringverletzungen insgesamt 73 transiliosakrale Zugschrauben in vorgeschriebener, konventioneller Standardtechnik implantiert. In allen Fällen konnte eine ausreichende Repositionsgüte und Visualisierung zur Implantation der Schrauben erreicht werden. Es traten keine Infektionen und keine relevanten Blutungen auf. Schraubenbrüche waren ebenfalls nicht zu verzeichnen. In 2 Fällen trat eine Schraubenfehllage auf, in einem Fall mit sensibler S1-Symptomatik, die sich nach sofortiger Schraubenkorrektur komplett erholte. In 2 Fällen traten im Heilungsverlauf sekundäre Schraubenlockerungen ohne Revisionspflichtigkeit auf. In einem weiteren Fall zeigte sich nach Mobilisation mit Vollbelastung eine Schraubenverbiegung ohne weitere Interventionspflichtigkeit.
Schlussfolgerung
Mit der hier vorgestellten, standardisierten Methode kann bei Einhaltung einer genauen Patientenselektion, einer möglichen geschlossenen Reposition und Visualisierung der Fraktur eine ausreichende Sicherheit bei der Schraubenplatzierung durch verschiedene Operateure gezeigt werden.