Erschienen in:
01.03.2008 | Schwerpunkt: Herzerkrankungen
Diabetische Kardiomyopathie
Eine Variante der koronaren Herzkrankheit?
verfasst von:
B. Stratmann, I. Stork, Univ. Prof. Dr. Dr. D. Tschoepe
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Die diabetische Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Myokards, die ursächlich auf den Diabetes mellitus zurückzuführen ist und unabhängig von koronarer Herzerkrankung und arteriellem Hypertonus auftritt. Studien zeigen, dass Diabetes mellitus eine myokardiale Hypertrophie, Apoptose und Nekrose verursachen kann sowie zur verstärkten Bildung von interstitiellem Gewebe beiträgt. Die pathophysiologischen Grundlagen sind nur unzureichend geklärt, verschiedene Mechanismen werden diskutiert. Hyperglykämie, -lipidämie und -insulinämie sowie Veränderungen im myokardialen Metabolismus führen zu strukturellen und funktionellen Störungen. Zelluläre Effekte führen zur Erhöhung des oxidativen Stresses, zu interstitieller Fibrose, zum Absterben von Myozyten sowie zu Störungen des Ionenhaushalts. Die in eine systolische Dysfunktion mit vergrößertem linksventrikulärem Volumen und reduzierter Ejektionsfraktion übergehende diastolische Dysfunktion ist ein früher prognostischer Marker. Die Behandlung der diabetischen Kardiomyopathie unterscheidet sich nicht von der Behandlung anderer Myopathien und orientiert sich an den entsprechenden Leitlinien. Frühzeitige Intervention gilt als beste Methode zur Prävention.