Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Kinder und Jugendliche mit Psoriasis
Welche Maßnahmen werden empfohlen?
verfasst von:
Prof. Dr. M. Sticherling
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Psoriasis ist mit einer kumulativen Häufigkeit von 1,76% bis zum 18. Lebensjahr auch in diesem Lebensabschnitt häufig. Als Auslösefaktoren sind bei Kindern v. a. Infekte, mechanische und Stressfaktoren bedeutsam. Neben den klassischen Prädilektionsstellen zeigt sich bei Kindern besonders eine Beteiligung des Windelbereiches, der Kopfhaut und des Gesichtes. Als spezifische klinische Manifestation des Kindesalters ist die Psoriasis guttata in der Folge von Streptokokkeninfekten zu sehen. Die Psoriasisarthritis, die innerhalb der Gruppe der juvenilen idiopathischen Arthritis erfasst wird, tritt im Kindesalter typischerweise vor oder zeitgleich mit der Hautpsoriasis auf. Sämtliche empfohlenen Impfungen können bei Kindern mit Psoriasis, idealerweise allerdings im erscheinungsfreien Stadium, durchgeführt werden. Schwerpunkt der dermatologischen Therapie ist die topische Anwendung von Cignolin, Glukokortikoiden, alternativ topischen Calcineurininhibitoren neben einer konsequenten und individuell angepassten Hautpflege. Bei schweren Fällen, die auf eine topische Therapie nicht ausreichend ansprechen, ist auch eine Systemtherapie mit den klassischen Therapeutika Methotrexat, Ciclosporin, Retinoiden und ggf. Fumarsäureestern zu bedenken, die jedoch im Off-label-Einsatz erfolgen. Einzig zugelassen zur Therapie der Psoriasis ab dem 8. Lebensjahr ist Etanercept bei Versagen einer konventionellen Systemtherapie. Reha-Maßnahmen im Hochgebirgs- oder Seeklima sind zur Stabilisierung des Krankheitsbildes und Förderung eines adäquaten Umganges mit der Erkrankung sinnvoll.