Erschienen in:
24.02.2022 | Leitthema
Onkologische Chirurgie im interdisziplinären Kontext – auf dem Weg zur personalisierten Medizin
verfasst von:
PD Dr. Dr. med. Lena-Christin Conradi, Univ.-Prof. Dr. med. Michael Ghadimi
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Die onkologische Chirurgie ist eine eng mit anderen klinischen Partnern interagierende Disziplin und bleibt vielfach die Grundlage einer kurativen Therapie solider Malignome. Durch die Fortschritte im Bereich der Systemtherapien einerseits sowie durch operationstechnische Innovationen andererseits verändert sich auch die Indikationsstellung in der onkologischen Chirurgie, wie z. B. Indikationserweiterungen für Patienten mit einer Oligometastasierung. Die Chirurgie von Metastasen ist für das kolorektale Karzinom seit Langem etabliert und wird auch bei anderen Entitäten, wie dem Pankreas- und Magenkarzinom, innerhalb kontrollierter randomisierter klinischer Studien weiter geprüft (z. B. RENAISSANCE und METAPANC). Eine neue Herausforderung stellt der Umgang mit dem Vorliegen einer klinischen Komplettremission nach totaler neoadjuvanter Therapie beispielsweise beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom, aber auch beim Ösophaguskarzinom dar. Hier wird zunehmend ein Organ- und Funktionserhalt gefordert. Dieses Vorgehen sollte vorerst allerdings nur in Studien erfolgen, bis eine Stratifizierung es erlaubt, Patienten zu identifizieren, bei denen dieses Konzept onkologisch sicher durchführbar ist. Der personalisierte Einsatz onkologischer Chirurgie ist patientenabhängig, tumorabhängig sowie abhängig vom gesamten multimodalen Konzept.