Erschienen in:
01.12.2008 | Leitthema
Pankreaslinksresektion
Wann radikal, wann milzerhaltend?
verfasst von:
A.M. Chromik, M. Janot, D. Sülberg, M.H. Seelig, Prof. Dr. W. Uhl
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2008
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Zusammenfassung
Die milzerhaltende Pankreaslinksresektion (MEPL) hat in den letzten Jahren das operative Behandlungsspektrum der Pankreaschirurgie erweitert. Die Rationale für den Milzerhalt stellt die Vermeidung des „overwhelming postsplenectomy infection (OPSI) syndrome“ und einen möglichen Vorteil in Bezug auf die Malignomenstehung dar. Auch wenn es bisher keine prospektiven randomisierten Studien gibt, scheinen MEPL und Pankreaslinksresektion mit Splenektomie (PLSx) in Bezug auf Blutverlust, Operationsdauer, Mortalität und Reoperationsrate gleichwertig zu sein. Bezüglich der Pankreasfistelrate und sonstiger chirurgischer Majorkomplikationen ist die Datenlage noch widersprüchlich. Langzeitfolgen einer MEPL – wie z. B. die Entstehung von Magenfundusvarizen durch portale Hypertension – sind noch unzureichend untersucht. Dennoch sollte bei benignen Pankreasschwanztumoren und bei Patienten mit chronischer Pankreatitis im Schwanzbereich grundsätzlich eine MEPL erwogen werden. Die MEPL kann ggf. auch mit Resektion der Vasa splenica (MEPL-VSx) erfolgen, sofern die Blutversorgung der Milz über die Aa. gastricae breves und die gastroepiploische Arkade ausreichend ist. Bei malignen Tumoren sollte aus onkologischen Gründen immer eine PLSx erfolgen.