Erschienen in:
01.10.2008 | Kasuistiken
Amiodaroninduzierte Pneumonitis
Letale Komplikation bei einem thoraxchirurgischen Patienten
verfasst von:
V. Ghezel-Ahmadi, Dr. V.C. Kürschner, D.E.S.A., A. Fisseler-Eckhoff, J. Schirren, J.E. Schmitz, T. Obenhaus
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 10/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Es wird über einen 69-jährigen Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom berichtet, der sich einer Oberlappenmanschettenresektion unterzog und postoperativ eine rezidivierend auftretende Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern entwickelte. Die Behandlung der Rhythmusstörung erfolgte mit einem β-Blocker und dem Klasse-III-Antiarrhythmikum Amiodaron; darunter wurde eine Konversion in einen normofrequenten Sinusrhythmus erreicht. Im Verlauf kam es nach Aufsättigung mit Amiodaron zu einer zunehmenden Fibrosierung der Lunge mit konsekutiver schwerer Gasaustauschstörung, sodass der Patient 9 Wochen postoperativ trotz maximaler Intensivtherapie im hypoxämisch bedingten Multiorgandysfunktionssyndrom verstarb. Anhand dieses Falles wird die amiodaroninduzierte Pneumonitis vorgestellt, die aufgrund fehlender pathognomonischer Symptome oft erst spät diagnostiziert wird und wenig Ansätze für eine kausale Therapie bietet. Differenzialdiagnosen der Pneumonitis werden diskutiert.