Erschienen in:
01.02.2005 | Leitthema
Wachstumsstörungen und Korrekturmechanismen des wachsenden Skeletts
verfasst von:
PD Dr. M. Wick, S. Arens, G. Muhr, T. Kälicke
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Das Dickenwachstum des Knochens wird durch das Periost, das Längenwachstum durch die Epiphysenfugen gesteuert. Knochenwachstum endet im Augenblick der metaphysär-epiphysären Verschmelzung. Diese erfolgt über Jahre und ist bei Mädchen etwa 2 Jahre früher abgeschlossen als bei Jungen. Aufgrund der unterschiedlichen Vaskularisierung der Wachstumsfugen resultieren unterschiedliche Auswirkungen von Verletzungen auf das Skelett. Wachstumsstörungen können sich sowohl als Knochenverkürzung als auch als -verlängerung äußern. Stimulative Wachstumsstörungen sind nach jeder Fraktur im Wachstumsalter möglich. Vor dem 10. Lebensjahr treten vermehrt Verlängerungen, danach vermehrt Verkürzungen auf. Gute Heilungsergebnisse werden beobachtet, wenn die Reparationszeit kurz ist. Die seltenen hemmenden Wachstumsstörungen kommen durch einen vollständigen vorzeitigen Verschluss der Epiphysenfuge zustande. Sie sind therapeutisch nicht zu beeinflussen. Je jünger der Patient ist, desto höher ist die Korrekturpotenz. Zudem werden Achsabweichungen in der Nähe hochprozentig wachsender Fugen besser ausgeglichen. Auch die funktionelle Belastung ist für den Korrekturmechanismus von Bedeutung.