Eine 66-jährige Frau stellte sich in unserer Notfallambulanz mit vor zwei Wochen aufgetretenen persistierenden periorbitalen Schmerzen und seither intermittierenden rechtsseitigen Kopfschmerzen, rechtsseitiger Ptosis sowie Diplopie vor (Abb. 1a). Ein bekanntes Offenwinkelglaukom war mit Lokaltherapie eingestellt. Die kürzlich festgestellte arterielle Hypertonie wurde mit einer systemischen Therapie behandelt. Der Blutdruck lag bei 145/95 mmHg. Es zeigte sich ein bestkorrigierter Visus des rechten Auges (RA) 0,5 und des linken Auges (LA) 0,7. Es bestand eine Exotropie in Primärposition sowie eine mäßig kompensierte Exophorie in einer Kopfhaltung von 10° Kinnsenkung und 15° Linksneigung. In der monokulären Exkursion zeigte sich ein Adduktionsdefizit von 15° über die Mittellinie. Eine Senkung war in Abduktion bis 5° und in Adduktion bis 15° über die Mittellinie möglich. Hebung und Abduktion waren frei. Die Levatorfunktion lag bei 8 mm rechts und 13 mm links. Die vorderen und hinteren Augenabschnitte waren unauffällig. Die rechte Pupille war jedoch dilatiert und lichtstarr – bei Raumlicht RA 6 mm, LA 3 mm (Abb. 1b). Die Untersuchung ergab somit eine partielle innere und äußere Okulomotoriusparese mit kompensatorischer Kopfhaltung.
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