Erschienen in:
30.10.2023 | Morphin | CME
Nachweis eines Heroinkonsums
Tücken und Tricks
verfasst von:
Dr. Alexandra Maas-Gramlich, Burkhard Madea, Michael Krämer
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Der eindeutige Nachweis bzw. Ausschluss eines zurückliegenden Heroinkonsums zählt zu den Herausforderungen der forensischen und klinischen Toxikologie. Zwar ist zum Nachweis eines Heroinkonsums eine Vielzahl an Biomarkern wie beispielsweise verschiedene Opiumalkaloide (z. B. Morphin, Codein), Verunreinigungen im Straßenheroin (z. B. 6‑Acetylcodein [6-AC]) und diverse Metaboliten (z. B. 6‑Monoacetylmorphin [6-MAM], Morphinglucuronide) verfügbar, jedoch sind diese aufgrund von Limitierungen in ihrer Eignung begrenzt. Neben der z. T. nur sehr begrenzten Nachweisdauer kann der Nachweis einiger Biomarker oft nicht nur auf einen Heroinkonsum zurückgeführt werden, sondern auch durch die Einnahme von Mohnprodukten, speziellen Medikamenten oder Opiumpräparaten bedingt sein. Die eindeutige Identifizierung des Ursprungs dieser Biomarker ist aber in verschiedenen Kontexten, z. B. bei Straßenverkehrsdelikten, bei der Wiedererlangung der Fahrerlaubnis und im Rahmen postmortaler Untersuchungen, unerlässlich.