Erschienen in:
08.02.2018 | Colitis ulcerosa | How I do it
Ileoanaler Pouch
verfasst von:
P. C. Ambe, Prof. Dr. G. Möslein
Erschienen in:
coloproctology
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Sonderheft 1/2019
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Zusammenfassung
Die Proktokolektomie mit einer ileoanalen Pouchanlage ist das Verfahren der Wahl für unterschiedliche Grunderkrankungen wie die Colitis ulcerosa (CU), klassische familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und auch andere Polyposis-Syndrome bzw. bei synchronen kolorektalen Karzinomen mit Rektumbeteiligung. Neu diskutiert wird heute die Indikation bei M. Crohn und selten bei der schweren Slow-transit-Konstipation. Seit der Erstbeschreibung des Verfahrens 1978 durch A. Parks und R. Nicholls mit einem S‑Pouch hat sich der von J. Utsunomiya 1983 beschriebene J‑Pouch als Standard durchgesetzt. Zahlreiche Details in der Durchführung des Verfahrens werden in Darstellungen nicht beschrieben – diese könnten jedoch einen wesentlichen Beitrag zu einem unterschiedlichen funktionellen Outcome leisten. Grundlegende Unterschiede bestehen in einem ein-, zwei- und dreizeitigen Vorgehen sowie dem offenen oder laparoskopischen Verfahren. Seit der Einführung der transanalen laparoskopischen totalen mesorektalen Exzision (taTME) für onkologische Rektumresektionen und den theoretischen Vorteilen dieses Verfahrens, ist eine Diskussion um die zu empfehlende ileopouchanale Anastomosentechnik erneut entfacht. In diesem Beitrag wird eine Operationsmethode vorgestellt, die Schritt für Schritt das einzeitige Vorgehen bei der laparoskopischen Proktokolektomie darstellt. Besonderheiten sind v. a. der Verzicht auf eine Protektion (Stoma) und die Durchführung der Rektumresektion als taTME. Zusätzlich werden das perioperative Management, eigene Ergebnisse und die aktuelle Literatur diskutiert. Zur Illustration des beschriebenen Verfahrens wird die Operation bei einer 26-jährigen Patientin mit einer FAP und ausgeprägtem tiefem Polypenbefall im Rektum dargestellt.