Erschienen in:
01.07.2004 | Übersicht
Konversionsstörungen
Von der Neurobiologie zur Behandlung
verfasst von:
Dr. C. Schönfeldt-Lecuona, B. J. Connemann, A. Höse, M. Spitzer, H. Walter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 7/2004
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Zusammenfassung
In der ICD-10 und im DSM-IV werden mehrere Störungen definiert, die durch ein Auftreten physischer Symptome ohne entsprechendes „organisches Korrelat“ charakterisiert sind. Konversionsstörungen (DSM-IV) bzw. dissoziative Störungen (IDC-10) sind historisch eng verbunden mit dem Begriff der Hysterie. Ätiopathogenetisch sind sie weitgehend unverstanden. Anknüpfend an psychoanalytische Erklärungsmodelle, beinhalten die modernen deskriptiven Diagnosesysteme in ihrer Definition weiterhin einen Bezug auf einen vorangehenden seelischen Konflikt. In diesem Artikel werden die aktuellen Erkenntnisse klinischer und epidemiologischer Studien zusammenfassend referiert. Erste funktionell bildgebende Untersuchungen erlauben, Hypothesen über zugrunde liegende Mechanismen neurowissenschaftlich zu untersuchen. Der Einsatz und die Resultate dieser Methoden stellen die traditionelle und oft falsch verstandene Dichotomie zwischen „organischen“ und „psychogenen“ Erkrankungen in Frage.